Technologie

Projekt „Starlink“: Tausende Satelliten sollen bald jeden Ort des Planeten bestrahlen, SpaceX schließt Vertrag mit US-Militär ab

Das US-Unternehmen SpaceX will mehr als 12.000 Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen, um jeden Flecken der Erde zu bestrahlen. Wird das Unterfangen realisiert, dürften mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein. Jetzt hat das US-Militär Zugriff auf das Projekt erhalten.
27.05.2020 13:38
Aktualisiert: 27.05.2020 13:38
Lesezeit: 1 min
Projekt „Starlink“: Tausende Satelliten sollen bald jeden Ort des Planeten bestrahlen, SpaceX schließt Vertrag mit US-Militär ab
06.02.2018, USA, Cape Canaveral: Die Großrakete «Falcon Heavy» des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hebt nach mehrstündiger Verzögerung unter dem Jubel von Schaulustigen zu ihrem Jungfernflug ab. (Foto: dpa) Foto: Joe Burbank

Das Unternehmen SpaceX von Technologie-Oligarch Elon Musk hat einen Vertrag unterzeichnet, welcher es dem US-amerikanischen Militär künftig erlauben wird, auf die Kapazitäten der Satelliten von SpaceX zuzugreifen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Russia Today berichtet:

„Das Militär hat einen Vertrag mit dem Weltraum-Unternehmen des Milliardärs (Elon Musk – die Red.) unterzeichnet, um das Starlink-Netzwerk in den kommenden drei Jahren zu testen und dessen Nützlichkeit für die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich der Datenübertragung zu evaluieren, sagten Insider der Webseite SpaceNews. Das in der vergangenen Woche unterzeichnete Abkommen Cooperative Research and Development Agreement (CRADA) stellt einen typischen Test des Militärs von privatwirtschaftlichen Unternehmen dar, bevor diese aufgekauft werden.“

Sollte das Militär die Starlink-Satelliten eines Tages kaufen, müssten jedoch in großem Umfang weltweit Bodenstationen gebaut werden, um eine verlässliche Nutzung zu gewährleisten, sagen Beobachter.

Im Zuge des Starlink-Projekts will SpaceX mehr als 12.000 Satelliten in die Erdumlaufbahn schießen. Seit Mai vergangenen Jahres wurden 180 solche Satelliten ins All geschossen und umkreisen nun die Erde. Sie sollen sich später einmal wie ein Netz um die Erde verteilen, um den gesamten Globus mit Breitband-Internet zu bestrahlen.

Die jeweils über 200 Kilogramm schweren Satelliten sollen Daten von Bodenstationen bekommen und untereinander mit Hilfe von Lasern weiterleiten. Sie sollen in relativ niedrigen Umlaufbahnen fliegen und im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation deutlich kürzere Verzögerungszeiten bieten. Astronomen kritisieren, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten.

Zuletzt wurden Anfang des Jahres zum dritten Mal 60 Satelliten für das Starlink-Projekt ins All geschossen - die nun wie eine Perlenkette um die Erde ziehen. „Die Satelliten sind nach dem Start relativ eng beieinander, sehr niedrig und deswegen sehr auffallend für gelegentliche Beobachter“, erklärte Rainer Kresken von der Starkenburg-Sternwarte im hessischen Heppenheim, wie die dpa berichtet. Die Bahn der Anfang Januar gestarteten Satelliten verläuft derzeit noch nicht über Deutschland. Sie sind nach Angaben der Webseite „Heavens above“» hierzulande erst in der zweiten Januarhälfte zu beobachten. Ihre Vorgänger seien jedoch bei gutem Wetter noch rund eine Woche von etwa 17 bis 20 Uhr am Abendhimmel zu sehen, sagte Hansjürgen Köhler vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap), einem privatem Zusammenschluss zur Aufklärung ungewöhnlicher Himmelserscheinungen, damals.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Baufinanzierung mit Depot: Sinnvoll oder nicht?
19.08.2025

Wer ein Depot besitzt und eine Immobilie finanzieren will, steht oft vor einer Entscheidung: verkaufen oder behalten? Dabei gibt es auch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehr Waren in die USA, weniger Klarheit: EU und Trump streiten über Zölle
19.08.2025

Die EU exportiert so viele Waren wie nie zuvor in die USA – doch statt Klarheit herrscht Zollchaos. Brüssel und Washington verkünden...

DWN
Politik
Politik Merz zum Gipfel für die Ukraine: „Erwartungen übertroffen“
19.08.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz zieht nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus in Washington eine positive Bilanz. Laut Merz wurden seine...

DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für US-Waffen: Europas Preis für Trumps „Garantien“
19.08.2025

Donald Trump erklärt, dass Europa die Sicherheitsgarantien für die Ukraine finanzieren müsse, während die USA nur koordinieren....

DWN
Finanzen
Finanzen Intel-Aktie legt zu: US-Regierung und Softbank steigen mit Milliarden-Investment beim Chiphersteller ein
19.08.2025

Die Intel-Aktie ist am Dienstag nach oben geklettert. Die Anleger reagieren positiv auf den milliardenschweren Einstieg der US-Regierung....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas E-Autos trotzen EU-Zöllen – und könnten Europa günstiger machen
19.08.2025

Trotz Strafzöllen bleiben Elektroautos aus China für Europa ein Preisschreck. Eine aktuelle Studie zeigt: Dank massiver Kostenvorteile...

DWN
Politik
Politik Wadephul verlangt deutsches Engagement über Worte hinaus
19.08.2025

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat betont, dass Deutschland bei den geplanten Sicherheitsgarantien für die Ukraine mehr als nur...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Russen wollen Volkswagen in die Insolvenz treiben
19.08.2025

Russische Gläubiger drohen mit Bankrott gegen die Volkswagen AG. Während die Gerichte in Moskau den Konzern ins Visier nehmen, wächst...