Politik

Droht in den USA ein gewaltsamer Umsturz?

Eine renommierte US-Moderatorin meint, dass die gewaltsamen Proteste in den USA ausschließlich auf den Sturz der Trump-Regierung abzielen würden. Hillary Clinton spricht hingegen von „friedlichen Demonstranten“ und ruft zu Abwahl von Trump auf.
02.06.2020 13:00
Aktualisiert: 02.06.2020 13:00
Lesezeit: 2 min

Laura Ingraham, eine US-amerikanische Fernseh- und Radiomoderatorin bei Fox News, vertritt die Ansicht, dass die aktuellen Proteste in den USA darauf abzielen würden, die US-Regierung zu stürzen.

„Das Ziel dieser kriminellen Organisationen, einschließlich der Antifa - aber nicht nur die Antifa - ist es, das Vertrauen in unsere Regierungsinstitutionen auf allen Ebenen, auf lokaler, staatlicher und föderaler Ebene, zu untergraben. Diese (…) Gewaltakte sind Teil einer koordinierten Anstrengung, um die Regierung der USA zu stürzen. Sie ist gut finanziert und in den sozialen Medien gut organisiert. George Floyd ist ihnen egal. Sie nutzen und missbrauchen sein Andenken, um mehr Leid und mehr Chaos zu verursachen.“

Ingraham fügt hinzu, dass die Tötung von Floyd ohne Widerrede ein „abscheulicher“ Mord gewesen sei. Was aber aktuell in den USA passiere, sei die Verbreitung von „Chaos, Terror und Angst in ganz Amerika“.

„Floyds eigener Bruder hatte zuvor zum Frieden aufgerufen (…) aber das ist nicht das, was die Antifa will oder interessiert, und es ist nicht das, was andere radikale Elemente wollen. Sie wollen Krieg. Sie wollen abreißen, was wir buchstäblich und im übertragenen Sinne über fast 250 Jahre lang aufgebaut haben“, so Ingraham auf Fox News.

Die Moderatorin meint, dass US-Medienvertreter die Proteste sogar begünstigt hätten. „Diese Nachrichtensprecher, wenn Sie sie so nennen wollen, treten für Anarchisten ein. So sehr hassen sie Präsident Trump“, so Ingraham.

Hillary Clinton versucht über den Kurnachrichtendienst Twitter, Stimmung gegen die US-Regierung zu machen. „Heute Abend hat der Präsident der USA das amerikanische Militär benutzt, um auf friedliche Demonstranten mit Gummigeschossen und Tränengas schießen zu lassen. Dies ist ein schrecklicher Einsatz der Macht des Präsidenten gegen unsere eigenen Bürger und hat nirgendwo einen Platz – und schon gar nicht in den USA. Geht zur Wahlurne“, so Clinton am 2. Juni 2020.

Am 29. Mai 2020 twitterte Clinton: „Der Präsident der USA fordert Gewalt gegen amerikanische Bürger. Das ist so falsch. Wir brauchen eine ehrliche Abrechnung und Versöhnung. Wenn Sie sich noch nicht den Bemühungen angeschlossen haben, um ihn im November zu ersetzen, beginnen Sie jetzt damit.“

US-Präsident Donald Trump will die Unruhen in den USA notfalls mit militärischer Gewalt stoppen. Begleitet von Protesten und chaotischen Szenen vor dem Weißen Haus kündigte Trump dafür am Montagabend (Ortszeit) die Mobilisierung aller verfügbaren zivilen und militärischen Kräfte seiner Regierung an. Trotz verhängter Ausgangssperren gingen vielerorts Demonstranten am Montagabend auf die Straße. Dabei kam es auch zu Ausschreitungen, mindestens zwei Toten und erneut auch zu Plünderungen von Geschäften.

Trump sagte bei seiner Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses: „Wir beenden die Unruhen und die Gesetzlosigkeit, die sich in unserem Land ausgebreitet haben.“ Er fügte hinzu: „Wenn eine Stadt oder ein Bundesstaat sich weigern, Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um das Leben und den Besitz ihrer Bürger zu schützen, dann werde ich das Militär der Vereinigten Staaten einsetzen und das Problem schnell für sie lösen.“

Der US-Präsident hatte auch angekündigt, die Antifa als Terrororganisation listen lassen zu wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...