Einem Bericht zufolge hat das Dortmunder Ordnungsamt hohe Bußgelder gegen Obdachlose, die sich nicht an die Corona-Abstandsregeln gehalten haben sollen, verhängt.
Ruhr Nachrichten berichtet: „Konkret gehe es beispielsweise um einen Fall, in dem zwei obdachlose Brüder zufällig auf einen weiteren Wohnungslosen getroffen sind. Zu diesem Zeitpunkt - Anfang Mai - waren Treffen mit mehr als zwei Personen noch untersagt. Die Folge: Ein Bußgeld von mehr als 200 Euro wegen des Verstoßes gegen die damals gültige Schutzverordnung.“
Bastian Pütter vom Straßenmagazin Bodo sagte dem Blatt: „Wenn man die Situation aus der Sicht der Obdachlosen betrachtet, dann kommt einem das Ganze schon sehr unwirklich vor. Aber in diesen Fällen handelt es sich wirklich um Zufallsbegegnungen und nicht um wilde Partys oder vorsätzliches Fehlverhalten. Diese Menschen werden ein solches Bußgeld niemals bezahlen können und wissen häufig nicht, wie sie damit umgehen sollen. Da kann es auch schon vorkommen, dass ein solcher Bescheid einfach weggeworfen wird. Das ist einfach außerhalb ihrer Wahrnehmung.“
Wenn die mittellosen Obdachlosen ihre Bußgelder nicht begleichen, droht ihnen eine Haftstrafe.
Nun geht aber aus Bildern über die Anti-Rassismus-Proteste in Dortmund hervor, dass sich auch während dieser Proteste nicht an die Abstandsregeln gehalten wurde.
Dieselben Fotos hatten wir gesehen, als in Dortmund die Proteste gegen die Corona-Regeln stattfanden.
Es liegen keine Berichte vor, wonach zahlreiche Bußgelder gegen die Demonstranten auf den Anti-Rassismus-Proteste und den Protesten gegen die Corona-Regeln verhängt wurden.