Deutschland

Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland steigt

In Deutschland leben knapp 8 Millionen Schwerbehinderte. Doch Unfälle sind selten Grund.
24.06.2020 11:07
Aktualisiert: 24.06.2020 11:07
Lesezeit: 1 min
Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland steigt
Nur ganz wenige Behinderungen sind auf einen Unfall zurückzuführen. (Foto: dpa) Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Fast jeder Zehnte muss in Deutschland mit einer schweren Behinderung leben. Das Statistische Bundesamt zählte zum Jahresende 2019 rund 7,9 Millionen Schwerbehinderte. Das waren 9,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland stieg in den vergangenen zwei Jahren um rund 136.000 oder 1,8 Prozent, wie das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Als schwerbehindert gelten laut Definition Menschen, denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von mindestens 50 zuerkannt haben. Bei knapp einem Viertel der Schwerbehinderten wurde der höchste Grad 100 festgestellt.

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: Etwa ein Drittel der Schwerbehinderten war 75 Jahre und älter. 44 Prozent gehörten der Altersgruppe 55 bis 74 Jahren an. Nur zwei Prozent waren Kinder und Jugendliche.

In 89 Prozent der Fälle wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht, nur rund 3 Prozent waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. Nicht einmal 1 Prozent der Behinderungen war auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.

Körperliche Behinderungen hatten 58 Prozent der schwerbehinderten Menschen. Betroffen waren etwa Organe (25 Prozent), Arme oder Beine (11 Prozent), Wirbelsäule (10 Prozent), Augen (4 Prozent) oder Ohren oder Sprache (4 Prozent). Geistige oder seelische Behinderungen hatten insgesamt 13 Prozent der Schwerbehinderten, das Großhirn betreffende (zerebrale) Störungen lagen in 9 Prozent der Fälle vor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelskrieg mit Ansage: Warum Europas Vergeltung Washington teuer zu stehen kommen könnte
13.05.2025

Die EU zieht die Reißleine: Mit einem neuen Maßnahmenpaket über 95 Milliarden Euro kontert Brüssel die US-Strafzölle – und trifft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Munich Re: Milliardenschaden durch Waldbrände in Kalifornien
13.05.2025

Flammen wüten immer wieder durch Kalifornien – und hinterlassen nicht nur verkohlte Wälder, sondern auch tiefe Spuren in den Bilanzen...

DWN
Politik
Politik Trump besucht erneut die Golfstaaten – Wirtschaftsinteressen stehen im Vordergrund
13.05.2025

Warum reist Donald Trump erneut als erstes nach Saudi-Arabien – und nicht etwa zu den engsten Nachbarn der USA? Hinter dem glanzvollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump: Die Arzneimittelpreise müssen um 59 Prozent sinken
13.05.2025

Die Pharmabranche gerät weltweit unter Druck: Mit einer neuen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump den globalen Arzneimittelmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...