Die Preise für Neuwagen in Deutschland scheinen sich für die Käufer – endlich – in eine positive Richtung zu bewegen. Nach Berechnungen des „CAR – Center Automotive Research“ lagen die Rabatte im Juni höher als in jedem anderen Monat in diesem Jahr. Konkret betrug der Wert des „CAR-Rabatt Indexes“ 125 (zum Vergleich: Im Januar betrug er 124, im Februar und März 122, im April 117 und im Mai 118. Zum Verständnis: Je niedriger der Wert, desto geringer die Rabatte). Damit sind Neuwagen im Durchschnitt derzeit zwar immer noch teurer als in jedem Monat des letzten Jahres (als in einigen Monaten Werte von über 150 erreicht wurden). Aber die Tendenz ist, wie gesagt, für die Käufer positiv, wie CAR-Gründer Ferdinand Dudenhöffer schreibt: „Im Juli werden die Rabatte nochmals einen Schub erhalten.“ Zumal jetzt auch die Mehrwertsteuer-Senkung von drei Prozent ihre Wirkung entfaltet. Wobei Nissan, Renault, Seat, VW und Opel angekündigt haben, die Mehrwertsteuer ganz auszusetzen. Natürlich werden die Käufer dadurch nicht 16 Prozent wenige zahlen müssen, die Autobauer werden die Steuer-Aussetzung bis zu einem gewissen Grad mit anderen Rabatten verrechnen – aber ein Nettogewinn dürfte sich für die Käufer mit ziemlicher Sicherheit ergeben.
Ein Angebot ragt heraus
Aus den Angeboten herausragen – das tut derzeit der Golf 8, der wegen Software-Problemen und Rückrufen schlecht in den Markt gestartet war. Dudenhöffer: „VW sieht sich gezwungen, mit hohen Rabatten den neuen Golf ´anzuschieben´“. Bei den Internet-Vermittlern wurde der Wagen mit im Durchschnitt 21,8 Prozent Rabatt angeboten. Die Internet-Rabatte allgemein werden nach CAR-Berechnungen im Juli gewaltig steigen – das Forschungsinstitut rechnet mit durchschnittlich 22,2 Prozent pro Pkw, dem höchsten Stand seit einschließlich Januar 2013, als CAR zum ersten Mal solche Berechnungen durchführte.
Übrigens: Die Kaufabschlüsse für Elektroautos sind nach wie vor überschaubar. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 21.000 Elektroautos und Plug-In-Hybride an Privatkunden verkauft. Das entspricht gerade einmal 5,9 Prozent aller von Privatkunden vorgenommenen Käufe. Ab heute gewährt der Staat doppelt so hohe Kaufprämien für E-Autos wie zuvor – ob und in welchem Umfang die Prämie wirken wird, wird sich zeigen.