Die ägyptische Armee hat in den vergangenen Tagen im Grenzgebiet zu Libyen ein Militär-Manöver unter dem Namen „Hasm 2020“ durchgeführt, berichtet Egypt Today. Sie fand im nordwestlichen Distrikt von Qabr Gabis statt, etwa 60 Kilometer von der libyschen Grenze entfernt.
Das Militär-Manöver umfasste unter anderem Multitasking-Flugzeuge, einschließlich Hubschrauber, die scharfe Munition verwendeten, so Arab News. Artillerieeinheiten und Panzer feuerten scharfe Munition ab.
„Die Übungen zielen darauf ab, Elemente von Söldnern, ihre Sammelpunkte, Kommandozentralen sowie ihre gesamte Logistik zu beseitigen“, teilte der ägyptische Staatsinformationsdienst mit.
Das Manöver richtete sich unmissverständlich gegen pro-türkische Verbände in Libyen. Während die Türkei die offizielle libysche Regierung militärisch unterstützt, gehört Ägypten zu den Unterstützern des Söldner-Generals Chalifa Haftar, der noch weite Teile Ost-Libyens kontrolliert.
Einen Tag vor Beginn des ägyptischen Manövers, hatte die türkische Marine angekündigt, vor der libyschen Küste eine Marine-Übung durchführen zu wollen. Die libysche Regierung hatte zuvor verkündet, die Hafenstadt zurückerobern zu wollen. Doch Ägypten, Frankreich, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate sind strikt dagegen, dass die Regierungstruppen Sirte zurückerobern. Die Hafenstadt stellt einen strategischen Zugangspunkt zu Libyens wichtigsten Ölfeldern, die weiterhin unter Haftars Kontrolle stehen.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte Ende Juni 2020 mit einer direkten Militärintervention in Libyen gedroht, falls die libyschen Regierungstruppen die Stadt Sirte zurückerobern sollten.