Unternehmen

Insolvenzverfahren für deutschen Autozulieferer Veritas eröffnet

Das Insolvenzverfahren für den hessischen Autozulieferer Veritas ist eröffnet. Die Wurzeln von Veritas reichen nach eigenen Angaben zurück bis 1849.
31.07.2020 16:06
Aktualisiert: 31.07.2020 16:06
Lesezeit: 1 min
Insolvenzverfahren für deutschen Autozulieferer Veritas eröffnet
„Mobility in the past“. Veritas Wurzel reichen bis in das Jahr 1849. (Grafik: Veritas) Foto: CHRISTIAN TECH

Das Insolvenzverfahren für den hessischen Autozulieferer Veritas ist eröffnet. Zum Verwalter wurde der Frankfurter Sanierungsexperte Jan Markus Plathner bestellt, wie die Kanzlei Brinkmann & Partner am Freitag mitteilte. Er wurde für alle vier Verfahren der Veritas Poppe Gruppe - die Veritas AG, die Veritas Thüringen GmbH, die Veritas Sachsen GmbH und Poppe GmbH - berufen. Laut den Angaben hat das Amtsgericht Hanau das Insolvenzverfahren für Veritas mit 4.400 Mitarbeitern weltweit bereits am 28. Juli eröffnet.

Insolvenzverwalter Plathner hatte schon das im April begonnene vorläufige Verfahren geleitet und nach Investoren für die Firma gesucht. An dem Prozess, der auch die Auslandsgesellschaften umfasse, hätten strategische und Finanzinvestoren teilgenommen, berichtete er. Er sei „sehr optimistisch, eine gute Lösung für das Unternehmen zu finden“. Kunden und Lieferanten hätten dem Unternehmen die Treue gehalten. Jedoch stehe auch eine Zerschlagung im Raum. „Die Investoren sind zum Teil an der gesamten Gruppe oder nur an einzelnen Betrieben interessiert“, sagte Plathner.

Die Produktion an den fünf deutschen Standorten in Gelnhausen, Gießen (Hessen), Neustadt und Polenz (Sachsen) sowie Benshausen (Thüringen) sowie den ausländischen Standorten habe man vorerst stabilisiert. Auch Sanierungsmaßnahmen samt Stellenabbau wurden demnach eingeleitet. Nicht zuletzt der Umsatzrückgang in der Corona-Krise habe zu Kosteneinsparungen gezwungen, erklärte Plathner.

Veritas hat über elf eigenständige Werke in Deutschland, China, Mexiko, Österreich, Bosnien, Ungarn und der Türkei. Die Firma stellt Schläuche, Leitungen, Luftzirkulationssysteme und Dichtungen her. Die Wurzeln von Veritas reichen nach eigenen Angaben zurück bis 1849.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU-Milliarden für Digitalisierung: Diese Programme bringen Unternehmen nach vorn
24.05.2025

Europa zahlt – und Unternehmen, die jetzt nicht zugreifen, verspielen ihre digitale Zukunft. Mit 1,3 Milliarden Euro will die EU ihre...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwang zur Kontoerstellung kostet Online-Shops Kunden - was erfolgreiche Unternehmen besser machen
24.05.2025

Eine Kontoerstellung vor dem Kauf schreckt Kunden ab und führt zu Kaufabbrüchen. Über 50 Prozent der Online-Shops verlieren so Umsatz....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Auto-Offensive scheitert an Deutschland – Misstrauen schlägt Billigpreis
24.05.2025

Trotz Hightech und Kampfpreisen bleiben Chinas Autobauer in Deutschland Ladenhüter. Händler fürchten Pleiten, Kunden trauen den Marken...

DWN
Panorama
Panorama Pandemievertrag: Wie die WHO besser auf Gesundheitskrisen reagieren will
24.05.2025

Der neue Pandemievertrag soll globale Gesundheitskrisen künftig besser eindämmen. Doch wie wirksam ist er wirklich – und was steht noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelschaos ist Europas Chance – wer jetzt schnell handelt, gewinnt
24.05.2025

Während Trump mit Strafzöllen die Welt verunsichert, bietet Europa plötzlich das, was vielen fehlt: Stabilität. Für clevere...

DWN
Politik
Politik Messerangriff in Hamburg: Mehrere Schwerverletzte am Hamburger Hauptbahnhof
23.05.2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Befand sie sich in...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
23.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.05.2025

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...