Südamerika ist schon seit Jahrhunderten ein Ziel für deutsche Auswanderer auf der Flucht vor Armut oder Verfolgung. Da sie sich in der Regel vor Ort gut integrierten, sind Deutsche in vielen der dortigen Staaten auch heute noch sehr willkommen.
So wurde auch die argentinische Stadt La Cumbrecita 1934 von deutschen Auswanderern gegründet.
Es gibt Deutsche in ganz Südamerika, doch die Deutschen von Paraguay verfügen über eine besonders starke Präsenz. Dieser Eindruck könnte etwas mit den unterschiedlichen Wegen der deutschen Einwanderung in das Land zu tun haben.
Die Deutschen sind keineswegs die einzige bedeutende Minderheit in Paraguay. Es gibt auch eine beträchtliche Anzahl von Koreanern, Japanern und Taiwanern, ganz zu schweigen von bemerkenswerten Zahlen von Brasilianern verschiedener ethnischer Herkunft im Osten des Landes.
Laut John Gimlettes Buch „At the Tomb of the Inflatable Pig“ - eine fantastisch farbenfrohe Einführung in Paraguay - gibt es etwa 100.000 Paraguayaner mit zumindest teilweise deutschem Hintergrund.
Die deutschsprachige Infrastruktur in und um Asunción ist besonders interessant. Man stößt beispielsweise auf das „Hotel Westfalenhaus“ - ein Hotel in einem grünen Viertel der Hauptstadt.
Es gibt in Paraguay eine Monatszeitung, die sich „Paraguay Bote“ nennt. Die Monatszeitung ist voll mit Anzeigen für Altersheime, Hotels, Reiseveranstalter, Flüge von Frankfurt nach Asunción und sogar für eine Reha-Klinik. Es werden lokale Investitions- und Infrastrukturnachrichten veröffentlicht, und es gibt sogar eine Einführung in die Flora und Fauna des Landes. Die Zeitung lobt Paraguay und hält gleichzeitig ihre Leser über Neuigkeiten im deutschsprachigen Raum auf dem Laufenden.
Einer der auffälligsten deutsche Orte in Asunción ist die Panadería/Bäckerei „Michael Bock“, wo sich deutsche Gebäckspezialitäten finden lassen.
Wie in anderen Teilen Lateinamerikas, sind die Einwohner Paraguays durchaus deutschfreundlich. So war beispielsweise der ehemalige Präsident Alfredo Stroessner Matiauda deutscher Abstammung. Seine Eltern stammen ursprünglich aus Hof in Bayern.
Auswandern-info.com berichtet: „Paraguay punktet mit günstigen Immobilienpreisen und niedrigen Steuern. Desweiteren finden Sie in der Hauptstadt und in deutschen Siedlungsgebieten zahlreiche deutsche Ärzte und Dienstleister. Einer Selbstständigkeit stehen nur wenige Vorschriften und bürokratische Hindernisse im Weg. Im Vergleich zu anderen Ländern, ist für eine Einwanderung nur wenig Kapital nötig. Beliebte Einwanderungsgebiete sind die Departamentos Central (rund um die Hauptstadt Asunción), Cordillera sowie im Raum Independencia und Itapúa.“
Im Jahr 2019 wanderten offiziell 409 Deutsche nach Paraguay aus. Von 2008 bis 2017 emigrierten offiziell 4.098 Deutsche nach Paraguay.
Auf internations.com können sich Internetnutzer mit Deutschen aus Asunción in Kontakt setzen, um sich vorab Informationen über das Leben als Deutscher in Paraguay zu holen.