Finanzen

Krisenbank Monte dei Paschi erwartet Verluste bis 2022

Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena steckt in den roten Zahlen fest. Dabei sind die massiven faulen Kredite bei Weitem nicht das einzige Problem.
13.08.2020 16:03
Aktualisiert: 13.08.2020 16:03
Lesezeit: 1 min
Krisenbank Monte dei Paschi erwartet Verluste bis 2022
MPS-Hauptquartier an der Piazza Salimbeni in Siena. (Foto: dpa) Foto: Mattia Sedda

Das Geldhaus werde bis einschließlich 2022 Verluste schreiben, teilte Monte dei Paschi di Siena (MPS) am Mittwoch mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Institut wegen Belastungen aus der Corona-Krise und Rechtsstreitigkeiten einen Fehlbetrag von 1,1 Milliarden Euro für das erste Halbjahr ausgewiesen.

Die italienische Regierung hatte die älteste Bank der Welt 2017 mit einem acht Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor dem Zusammenbruch bewahrt. Der Staat hält derzeit einen Anteil von 68 Prozent. Bis Ende 2021 muss Monte dei Paschi nach den Vorgaben der EU wieder privatisiert werden.

Um die Bank aufzuhübschen, will die italienische Regierung sie mit einem komplexen Geschäft von faulen Krediten im Volumen von acht Milliarden Euro befreien. Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert eine Erhöhung des Kapitalpolsters, bevor sie grünes Licht gibt.

Der Berg an faulen Krediten ist aber nicht das einzige Problem von Monte dei Paschi. Sie ist zudem in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die Kläger fordern zehn Milliarden Euro. Allein der frühere Großaktionär Fondazione Monte dei Paschi Siena hat die Bank auf 3,8 Milliarden Euro verklagt. In seinem Halbjahresbericht zeigte sich das Institut zuversichtlich, dass die meisten Forderungen abgewiesen werden.

Bis Ende des Jahres will die Bank eine neue Strategie vorstellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neun von zehn Haushaltshilfen werden schwarz beschäftigt
30.12.2025

Fast vier Millionen Haushalte setzen auf Schwarzarbeit – warum viele die Anmeldung umgehen und wie viel Geld dabei wirklich fließt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Warum Sinnhaftigkeit zur neuen Währung im Job wird
30.12.2025

Führungskraft? Nein danke. Für die Generation Z zählt im Beruf längst nicht mehr die steile Karriere, sondern Sinn, Freiheit und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lebensmittelpreise 2025: Butter billiger, Schokolade teurer
30.12.2025

2025 wurden Verbraucher bei Lebensmitteln kräftig durchgeschüttelt. Butter fiel im Preis deutlich, während Schokolade, Rinderhack und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Alarm: Deutschland hat die höchsten Unternehmenssteuern der G7
30.12.2025

Deutschland gilt als Hochsteuerland – nun belegen es die Zahlen. Eine große Mehrheit der Unternehmen empfindet Steuern und Abgaben als...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Putin? USA kritisieren Ukraine, versenken zugleich weiter Schiffe vor Venezuela
30.12.2025

Ein angeblicher Drohnenangriff auf eine Residenz von Wladimir Putin bringt neue Unruhe in die festgefahrenen Gespräche über den...

DWN
Panorama
Panorama Rätsel um Verschwinden des Fluges MH370: Eine neue Suche nach Antworten beginnt
30.12.2025

Was passierte mit Flug MH370? Das Verschwinden der Boeing 777 zählt zu den Mysterien der Luftfahrtgeschichte. Ab dieser Woche soll noch...

DWN
Politik
Politik Kontaktgebühr gegen Ärzte-Hopping? Kassenärzte-Chef für Gebühr bei Praxisbesuch
30.12.2025

Wie sind steigende Milliardenkosten für die medizinische Versorgung zu begrenzen? Vorschläge von Ärzten und Kliniken zielen auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Die letzte Woche des Jahres begann an der Wall Street im roten Bereich
29.12.2025

Die US-Aktienmärkte starteten mit Verlusten in die letzte Handelswoche des Jahres, da eine Schwäche im Technologiesektor die wichtigsten...