Finanzen

Tübinger Impfstoff-Firma CureVac sammelt bei US-Börsengang Millionen ein

Das Biotechunternehmen CureVac hat mit seinem Börsengang an der Nasdaq frisches Geld eingesammelt. Der von den Tübingern entwickelte Impfstoff soll menschliche Zellen zur Produktion von Eiweißstoffen zur Bekämpfung von Corona anregen.
14.08.2020 15:37
Lesezeit: 1 min
Tübinger Impfstoff-Firma CureVac sammelt bei US-Börsengang Millionen ein
CureVac hat im Juni mit der klinischen Erprobung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten begonnen. (Foto: dpa) Foto: Christoph Schmidt

* CureVac platziert Aktien am oberen Ende der Preisspanne

* Unternehmen winkt Erlös von 245 Mio Dollar aus Börsengang

* Bewertung schnellt in wenigen Wochen um 50 Prozent hoch

Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac hat mit seinem Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq frisches Geld für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs eingesammelt. Zunächst wurden 13,33 Millionen Aktien zu jeweils 16 Dollar ausgegeben, sodass dem Unternehmen 213 Millionen Dollar zufließen, wie CureVac am Freitag wenige Stunden vor dem Börsendebüt mitteilte.

Das junge Unternehmen reizte die Preisspanne damit voll aus. Fortschritte bei der Entwicklung des Impfstoffs hatten das Interesse der Anleger beflügelt. Zum Ausgabepreis wird CureVac mit umgerechnet bis zu 2,4 Milliarden Euro bewertet - das sind 800 Millionen mehr vor wenigen Wochen, als unter anderem die deutsche Staatsbank KfW eingestiegen war.

Die neuen Investoren können in den Wochen nach der Erstnotiz weitere zwei Millionen Aktien erwerben. Damit würde der Erlös für CureVac auf 245 Millionen Dollar steigen. Mehrheitsaktionär Dietmar Hopp, der Gründer des Softwarekonzerns SAP, hat zugesagt, Aktien für weitere 100 Millionen Euro zum Ausgabepreis zu kaufen.

CureVac will mit dem Geld vor allem die Entwicklung seines Corona-Impfstoffkandidaten bis zum Abschluss der entscheidenden klinischen Phase-3-Studie und die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten finanzieren. Wie viele junge Biotech-Unternehmen braucht das Tübinger Unternehmen Geld, weil die Entwicklung viel Geld verschlingt und ohne ein marktreifes Produkt die Einnahmen nur spärlich fließen. Für 2019 wies CureVac bei einem Umsatz von 17,4 Millionen Euro einen Verlust von 99,9 Millionen aus.

Erst im Juli hatte CureVac 560 Millionen Euro neues Kapital bei neuen Investoren eingesammelt, darunter die KfW, die für einen 19-Prozent-Anteil 300 Millionen Euro zahlte. Der britische Pharmariese GlaxoSmithKline übernahm neun Prozent für 150 Millionen Euro, der katarische Staatsfonds QIA steuerte 60 Millionen für 3,5 Prozent bei. Damals wurde CureVac mit 1,6 Milliarden Euro bewertet.

CureVac hatte im Juni mit der klinischen Erprobung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten begonnen. Die Tübinger setzen - wie die Mainzer BioNTech und der US-Konzern Moderna - auf Impfstoffe auf Basis der sogenannten Boten-RNA (mRNA). Sie soll menschlichen Zellen die Information zur Produktion von Eiweißstoffen und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger vermitteln.

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