Wirtschaft

Autoproduktion ist schon vor Corona massiv aus Deutschland abgewandert

Von 2014 bis 2019 ist die Zahl der jährlich in Deutschland hergestellten Autos um fast eine Million Fahrzeuge eingebrochen. Dieser gewaltige Rückgang der hiesigen Produktion ist Teil der globalen Neuausrichtung der Branche.
26.08.2020 09:59
Aktualisiert: 26.08.2020 09:59
Lesezeit: 1 min

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr nur noch 4.661.328 Autos hergestellt und somit 9 Prozent weniger als 2018, wie die Zahlen der Organisation der internationalen Autohersteller OICA zeigen. Im Jahr 2014 wurden hierzulande sogar noch 5.604.026 Autos hergestellt.

Betroffen von der rückläufigen Autoproduktion in Deutschland sind vor allem die hierzulande tätigen Arbeiter in den Werken der Hersteller und ihrer Zulieferer, deren Jobs abgebaut worden sind und abgebaut werden. Die deutschen Autobauer hingegen gleichen die sinkende Produktion in Deutschland durch eine steigende Produktion in China aus.

Die Verlagerung von Produktionsstandorten nach China erscheint sinnvoll. Denn im Jahr 2019 entfielen zum Beispiel rund 39 Prozent des Gesamtabsatzes von Volkswagen auf den chinesischen Markt. Deutsche und US-Hersteller gehen mit chinesischen oder anderen asiatischen Firmen Joint Ventures ein, was in der Regel auch einen Technologietransfer beinhaltet.

Fast jedes dritte aller rund 67 Millionen im vergangenen Jahr weltweit produzierten Autos (32 Prozent), wurde in China hergestellt. Wie die Zahlen des Automobilherstellerverbandes OICA zeigen, wurden 2019 weltweit weniger Autos hergestellt als 2014. Dennoch haben mehrere asiatische Staaten ihr Produktionsvolumen steigern können.

Indien verzeichnete einen der größten Zuwächse bei der Autoproduktion - fast 15 Prozent in fünf Jahren auf 3,6 Millionen Autos jährlich. Der stärkste Produktionsrückgang traf die angeschlagene US-Autoindustrie, die zwischen 2014 und 2019 rund 40 Prozent ihrer Inlandsproduktion einbüßte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verbrenner-Aus: EU lockert Vorgaben und setzt den Fokus auf Unternehmen und Hersteller
19.12.2025

Die Europäische Kommission richtet ihre Verkehrsklimapolitik neu aus und verändert damit die Rahmenbedingungen für Industrie und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose 2026: Kurs erholt sich – Experten streiten über den weiteren Weg
19.12.2025

Der Bitcoin-Kurs schwankt, die Jahresendrally bleibt aus – und doch überbieten sich Experten mit kühnen Zielen. Zwischen 87.900 Dollar...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt die besten Dividenden-Aktien kaufen: Diese Titel überzeugen Experten von Morningstar
19.12.2025

Dividenden gelten für viele Anleger als stabiler Ertragsanker in unsicheren Marktphasen. Doch woran lässt sich erkennen, welche...

DWN
Politik
Politik E-Autos: Kfz-Steuerbefreiung bei Elektroautos bis 2035 verlängert
19.12.2025

Elektroautos sollen länger steuerfrei bleiben – doch die neuen Regeln haben einen Haken. Ein Beschluss im Bundesrat verschiebt Fristen,...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Finanzierung bis 2027: EU einigt sich auf 90 Milliarden Euro – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Politik
Politik Pendlerpauschale rauf, Mehrwertsteuer runter: Bundesrat billigt Steuerpaket
19.12.2025

Der Bundesrat hat ein Steuerpaket auf den Weg gebracht, das Pendler, Gastronomie und Ehrenamt spürbar berührt. Hinter der Entlastung...

DWN
Finanzen
Finanzen Schluss mit Spekulation: In welche Kryptowährung investieren?
19.12.2025

Tausende Kryptowährungen konkurrieren um Aufmerksamkeit. Doch nur wenige haben echtes Potenzial. Diese Analyse zeigt, wie sich seriöse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank dämpft Erwartungen für 2026: Konjunkturflaute lässt Wachstum nur langsam zurückkehren
19.12.2025

Nach Jahren der Konjunkturflaute soll 2026 endlich wieder Bewegung in Deutschlands Wirtschaft kommen – doch der Aufschwung bleibt...