Deutschland

Schlappe für die BaFin: Ermittlungen gegen Financial Times eingestellt

Lesezeit: 1 min
04.09.2020 09:33  Aktualisiert: 04.09.2020 09:33
Die Staatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen gegen Journalisten der Financial Times eingestellt. Die BaFin hatte die Journalisten angezeigt und ihnen vorgeworfen, sie würden negativ über Wirecard berichten, um davon an den Finanzmärkten zu profitieren.
Schlappe für die BaFin: Ermittlungen gegen Financial Times eingestellt
Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nimmt am 1. September an der Sondersitzung des Finanzausschusses im Bundestag teil. (Foto: dpa)
Foto: Kay Nietfeld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Die Staatsanwaltschaft München hat das Ermittlungsverfahren gegen Journalisten der Financial Times im Zusammenhang mit deren Berichten über den inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard eingestellt. Es hätten sich keine hinreichenden Anhaltspunkte gefunden, die die Verdachtsmomente hätten stützen können, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Die Zeitung hatte Anfang 2019 unter anderem berichtet, bei Tochterfirmen von Wirecard in Singapur habe es undurchsichtige Geschäfte gegeben. Der Wirecard-Aktienkurs war daraufhin stark unter Druck geraten. Wirecard hatte Strafanzeige wegen des Verdachts einer Marktmanipulation gestellt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelte und stellte ebenfalls Strafanzeige. Dabei ging es um den Vorwurf, die Journalisten hätten mit Shortsellern kooperiert, um diesen zu ermöglichen, von den zu erwartenden Kursverlusten nach Bekanntwerden der Berichte über Wirecard zu profitieren.

"Das Ermittlungsverfahren war einzustellen, da sich nach den bisherigen Ermittlungen keine hinreichenden Anhaltspunkte haben feststellen lassen, die die von der BaFin aufgeworfenen Verdachtsmomente hätten stützen können", erklärte die Staatsanwaltschaft nun. Die Berichterstattung der Beschuldigten sei grundsätzlich zutreffend gewesen und unmittelbare Kontakte mit Shortsellern seien nicht festgestellt worden. Die Ergebnisse der Ermittlungen deuteten aber darauf hin, dass weitere Personen, die sich im Umfeld der Beschuldigten befunden oder vom Erscheinen der Berichte gewusst hätten, die entsprechenden Informationen weitergegeben haben könnten. Deshalb würden Ermittlungen gegen mögliche Shortseller fortgeführt.

Wirecard hatte im Juni Insolvenz angemeldet, nachdem Wirtschaftsprüfer 1,9 Milliarden Euro, die angeblich auf Konten in Asien liegen sollten, nicht auffinden konnten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...