Die ehemalige Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, teilt über Twitter mit: „Warum soll die EU kein Gas aus #Russland beziehen dürfen während die USA eine Rekordmenge an Öl aus Russland importiert? BuReg darf auf diese Heuchelei von #Trump nicht hereinfallen. Fracking-Gas aus den USA ist eine teure und umweltschädliche Alternative!“
Tatsächlich hat sich Russland seit Verhängung der westlichen Sanktionen zu einem wichtigen Öl-Lieferanten der USA entwickelt. Die Welt berichtete bereits im Februar 2020: „So hat Russland den Export von Erdöl und Erdölprodukten in die USA in den vergangenen beiden Jahren – vor allem 2019 – nicht nur signifikant gesteigert. Wie die Daten der Energy Information Administration (EIA) des US-Energieministeriums für die ersten elf Monate 2019 zeigen, ist Russland im Oktober sogar zum zweitgrößten Lieferanten hinter Kanada geworden und hat Mexiko überrundet.“
In der Debatte um Konsequenzen gegenüber Russland nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny erklärte Wagenknecht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, wer mit Verweis auf Nawalny ein Aus für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 fordere, müsse alle anderen Rohstofflieferanten Deutschlands nach den gleichen Kriterien bewerten und auch da Konsequenzen verlangen.
Einen Oppositionspolitiker mit dem Nervengift Nowitschok zu vergiften, sei ein abscheuliches Verbrechen. „Aber selbst wenn der Kreml dafür verantwortlich sein sollte (wofür es bisher keine Belege gibt), ist es auch nicht abscheulicher, als Oppositionelle zu köpfen oder zu Tode zu peitschen, wie es in Saudi-Arabien, von dem wir Öl beziehen, gängige Praxis ist“, so die Bundestagsabgeordnete. „Es ist auch nicht abscheulicher, als unschuldige Zivilisten mit Drohnen zu zerfetzen, wie es die Vereinigten Staaten, die uns ihr Fracking-Gas liefern, in weit mehr als tausend Fällen getan haben.“