Politik

Wagenknecht: Warum darf die EU kein Gas aus Russland bekommen, während die USA Öl aus Russland importieren?

Die ehemalige Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, unterstützt den Bau der Pipeline Nord Stream 2. Über Twitter teilt sie mit: „Warum soll die EU kein Gas aus Russland beziehen dürfen während die USA eine Rekordmenge an Öl aus Russland importiert?“
08.09.2020 16:29
Aktualisiert: 08.09.2020 16:29
Lesezeit: 1 min
Wagenknecht: Warum darf die EU kein Gas aus Russland bekommen, während die USA Öl aus Russland importieren?
Sarah Wagenknecht und ihr Ehemann Oskar Lafontaine. (Foto: dpa) Foto: Britta Pedersen

Die ehemalige Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, teilt über Twitter mit: „Warum soll die EU kein Gas aus #Russland beziehen dürfen während die USA eine Rekordmenge an Öl aus Russland importiert? BuReg darf auf diese Heuchelei von #Trump nicht hereinfallen. Fracking-Gas aus den USA ist eine teure und umweltschädliche Alternative!“

Tatsächlich hat sich Russland seit Verhängung der westlichen Sanktionen zu einem wichtigen Öl-Lieferanten der USA entwickelt. Die Welt berichtete bereits im Februar 2020: „So hat Russland den Export von Erdöl und Erdölprodukten in die USA in den vergangenen beiden Jahren – vor allem 2019 – nicht nur signifikant gesteigert. Wie die Daten der Energy Information Administration (EIA) des US-Energieministeriums für die ersten elf Monate 2019 zeigen, ist Russland im Oktober sogar zum zweitgrößten Lieferanten hinter Kanada geworden und hat Mexiko überrundet.“

In der Debatte um Konsequenzen gegenüber Russland nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny erklärte Wagenknecht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, wer mit Verweis auf Nawalny ein Aus für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 fordere, müsse alle anderen Rohstofflieferanten Deutschlands nach den gleichen Kriterien bewerten und auch da Konsequenzen verlangen.

Einen Oppositionspolitiker mit dem Nervengift Nowitschok zu vergiften, sei ein abscheuliches Verbrechen. „Aber selbst wenn der Kreml dafür verantwortlich sein sollte (wofür es bisher keine Belege gibt), ist es auch nicht abscheulicher, als Oppositionelle zu köpfen oder zu Tode zu peitschen, wie es in Saudi-Arabien, von dem wir Öl beziehen, gängige Praxis ist“, so die Bundestagsabgeordnete. „Es ist auch nicht abscheulicher, als unschuldige Zivilisten mit Drohnen zu zerfetzen, wie es die Vereinigten Staaten, die uns ihr Fracking-Gas liefern, in weit mehr als tausend Fällen getan haben.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...