Wirtschaft

Türkei will bis zum Jahresende 44 Tonnen Gold produzieren

Die Türkei hängt an ihrem Produktionsziel, bis zum Jahresende 44 Tonnen an Gold zu produzieren, fest. Zuvor hatte es Schwierigkeiten bei der Produktion aufgrund des Corona-Lockdown gegeben. Das Land will ihre Goldexporte erhöhen, um das Leistungsbilanzdefizit auszugleichen.
24.09.2020 13:49
Aktualisiert: 24.09.2020 13:49
Lesezeit: 1 min
Türkei will bis zum Jahresende 44 Tonnen Gold produzieren
Die Hauptförderregionen für Gold in der Türkei. (DWN/Google Maps)

Die Türkei hält trotz der Coronavirus-Pandemie an ihrem Goldproduktionsziel zum Jahresende von 44 Tonnen fest, so der Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Fatih Dönmez. Er fügte hinzu, dass die Türkei in den kommenden fünf Jahren bis zu 100 Tonnen Gold pro Jahr produzieren möchte. Die Hauptförderregionen für Gold in der Türkei sind Eskişehir, Uşak, Izmir, Erzincan und Kayseri.

Anfang 2020 hatte die Türkei begonnen, aufgrund von Förderungen und Investitionen im Privatsektor und der Inbetriebnahme von Produktionsanlagen die Goldförderung anzukurbeln.

Die türkische Goldproduktion erreichte 2019 laut dem türkischen Goldminenverband einen Höchststand von 38 Tonnen.

Dönmez sagte, die Bergbauaktivitäten hätten sich seit Juli erholt, nachdem das Land die meisten seiner Lockdown-Maßnahmen ab Juni aufgehoben habe.

„Aus unseren jährlichen Bohraktivitäten haben wir neben Gold auch die Reserven bestimmter Mineralvorkommen und die Abgrenzungen der betreffenden Region ermittelt“, zitiert "The Daily Sabah" Dönmez.

Die Türkei produzierte zwischen 2001 und 2019 insgesamt 338 Tonnen Gold. Basierend auf wissenschaftlichen Studien belaufen sich die potenziellen Reserven jedoch auf 6.500 Tonnen, aus denen nach Angaben des Branchenverbandes bisher 1.500 Tonnen gewonnen wurden.

Dönmez wörtlich: „Vor 2000 gab es in unserem Land fast keine Goldproduktion. Wir haben die aktuellen Produktionsraten nach den 2000er Jahren erreicht. Wir müssen das Gold gewinnen, das in unserem Land vorhanden ist. Genau wie Amerika, Kanada, Australien und andere Länder. In der Türkei befolgen wir jetzt die gleichen Verfahren wie in den Industrieländern bei der Goldgewinnung.“

Die Erhöhung der Goldproduktion habe unter anderem einen haushaltspolitischen Hintergrund. „Wir sehen, dass Goldimporte eine wichtige Rolle bei der Bildung des Leistungsbilanzdefizits spielen. Beispielsweise haben wir 2019 Gold im Wert von 12,5 Milliarden US-Dollar importiert. Nach der Verarbeitung von reinem Gold haben wir Gold im Wert von sieben Milliarden US-Dollar exportiert. Das Nettodefizit beträgt 5,5 Milliarden Dollar“, so Dönmez.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres importierte das Land Gold im Wert von 11,5 Milliarden US-Dollar, während sich die Exporte dagegen auf rund drei Milliarden US-Dollar beliefen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....