Unternehmen

Deutsche Zigarren-Hersteller kommen gut durch die Pandemie

Die deutschen Zigarren-Produzenten stellen eine klassische Nischen-Ware her. Derzeit sieht es für sie gar nicht mal so schlecht aus.
08.10.2020 16:55
Aktualisiert: 08.10.2020 16:55
Lesezeit: 1 min
Deutsche Zigarren-Hersteller kommen gut durch die Pandemie
Dass Frauen Zigarren rauchen, ist eher selten, kommt aber dann doch vor, wie man hier sieht. (Foto: dpa) Foto: Bernd Thissen

Die deutsche Zigarrenindustrie hat im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ihren Absatz um 0,8 Prozent auf 753 Millionen Euro vergrößert – der Corona-Pandemie zum Trotz. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Zum Vergleich: Der Absatz von Zigaretten ist im selben Zeitraum um 0,5 auf 19,7 Milliarden Euro zurückgegangen.

Damit ist insgesamt wieder eine positive Aufwärtsbewegung in den Markt gekommen. Die Mitglieder des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ) haben von Januar bis April gegenüber dem ersten Drittel 2019 einen Rückgang der Volumina von 2,7 Prozent verzeichnet. Die Firmen, die dieser Vereinigung angehören, sind für 80 bis 90 Prozent der Geschäfte der Industrie in Deutschland verantwortlich.

Wie die Fachpublikation "Die Tabak Zeitung" (DTZ) schreibt, bestimmt der Hersteller Dannemann die Szenerie. Mehr als jedes zweite klassische Zigarren- oder Zigarillo-Produkt wurde von dem Unternehmen verkauft. Den zweiten Rang nimmt Arnold Andre mit 17,2 Prozent ein. Auf dem dritten Rang befindet sich Royal Agio (10,2 Prozent), gefolgt von Villiger (8,6 Prozent).

Insgesamt ist die Zigarrenindustrie in Deutschland sehr zersplittert. Die Branche ist von kleinen und mittleren Betrieben geprägt, die meistens vom Eigentümer selbst geführt werden. Auf dem deutschen Markt werden mehr als 1.000 Marken angeboten. Darüber hinaus sind die Hersteller in vielen Regionen, wo sie ihren Hauptsitz haben, ein wichtiger Arbeitgeber, weil die Produkte noch von Hand gemacht werden. So beschäftigen sie verhältnismäßig viele Arbeitskräfte.

Deutsche auch in Europa mit starker Position

Darüber hinaus haben die Produzenten in Europa eine starke Position. Denn Deutschland ist nach Absatzzahl der größte Markt der EU. Wie aus den Statistiken des Fachverbandes hervorgeht, wurde 2017 nahezu ein Drittel von 9,4 Millionen Zigarren, die in der Gemeinschaft verkauft wurden, in Deutschland abgesetzt. Danach folgte Spanien mit einem Marktanteil von 23 Prozent und Frankreich mit etwa 14 Prozent.

Grundsätzlich ist und bleibt die Zigarre ein Nischenprodukt, das überwiegend von älteren männlichen Kunden konsumiert wird. Das entspricht nicht nur der stereotypen Vorstellung, sondern stimmt den Analysen der Hersteller zufolge aber auch tatsächlich.

Die Entwicklung in dieser Nischenbranche verläuft also noch relativ gut. So bleiben die Hersteller für das Gesamtjahr 2020 vorsichtig optimistisch, dass der Absatz von Zigarren und Zigarillos 2020 auf Vorjahresniveau bleibt - der Pandemie zum Trotz. Davon berichtet "die Tabak-Zeitung" im Juni. Wie die Fachleute schreiben, wäre dies ein Volumen von 1,1 Milliarden Stück. Wichtig: 2019 steuerte dazu der Verkauf von Zigarillos 90 Prozent bei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...

DWN
Politik
Politik Sie gehört zu den mächtigsten Frauen der EU: Jetzt geht sie auf Konfrontationskurs mit Trump
20.11.2025

Die Spannungen zwischen der EU und den USA erreichen einen neuen Höhepunkt. Donald Trump attackiert europäische Digitalgesetze, droht mit...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Deutschland digital – warum die Zukunft nicht warten kann
20.11.2025

Deutschland steht an der Schwelle zu einer digitalen Zeitenwende – doch wir zögern. Zwischen überbordender Bürokratie,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hohe Strom- und Arbeitskosten: LKW-Hersteller MAN baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU untersucht Google wegen möglicher „Herabstufung von Nachrichteninhalten“
20.11.2025

Brüssel nimmt Googles Anti-Spam-System ins Visier. Die EU vermutet, dass das Google-Ranking Nachrichtenwebseiten systematisch herabstuft...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Hilfen: EU-Kommission rechnet mit möglichen Kriegsende bis Ende 2026
20.11.2025

Die EU plant weitere 135,7 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe. Dabei basieren die Vorschläge der EU-Kommission zur finanziellen Unterstützung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau auf Negativrekord: Beschäftigung in der Autobranche fällt auf Tief seit 2011
20.11.2025

Die Industrie steckt in einer schweren Krise: Besonders betroffen ist die Autobranche, aber auch im Maschinenbau gehen Tausende Jobs...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen Klimawandel: Deutschland gibt eine Milliarde für Tropenfonds
20.11.2025

Deutschland hat bei der UNO-Klimakonferenz in Brasilien eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutzfonds TFFF zugesagt. Wie...