Unternehmen

Thyssenkrupp schwört Mitarbeiter auf längere Durststrecke ein

Der kriselnde Thyssenkrupp-Konzern wirbt bei seinen Mitarbeitern um Geduld und schwört sie auf eine noch längere Phase der Ungewissheit ein.
30.10.2020 16:34
Aktualisiert: 30.10.2020 16:34
Lesezeit: 1 min
Thyssenkrupp schwört Mitarbeiter auf längere Durststrecke ein
Mitarbeiter von Thyssenkrupp-Stahl. (Foto: dpa) Foto: Marcel Kusch

"Wir sind noch lange nicht am Ziel, wir werden noch weiter in den 'roten Bereich' gehen müssen", heißt es in einem Brief des Konzernvorstands an die Mitarbeiter. Die Situation sei sicherlich belastend, dies werde sich aber nicht kurzfristig ändern lassen. Das Ziel bleibe unverändert: "Wir wollen Thyssenkrupp wieder erfolgreich machen, möglichst viele Arbeitsplätze zukunftsfest machen und nicht zuletzt auch unsere Anteilseigner zufriedenstellen."

In dem Schreiben kündigte das Team um Vorstandschefin Martina Merz an, sich auch bei der Suche nach einer Lösung für die Stahlsparte nicht unter Druck setzen zu lassen. Gleiches gelte für die in der neuen Sparte Multi Tracks zur Disposition gestellten Geschäfte. "Dass es unterschiedliche Wege zum Ziel gibt, ist erst einmal gut für uns." Denn damit habe man bei Verkauf der Aufzugssparte sehr gute Erfahrungen gemacht.

"Wir haben die unterschiedlichen Optionen (Börsengang, Minderheits- oder Mehrheitsverkauf) lange geprüft und im Wettbewerb gegeneinander antreten lassen." Es sei klug, den Optionenraum lange offen zu halten. "Wir schlagen keinem seriösen Interessenten die Tür vor der Nase zu. Aber eine Entscheidung werden wir erst dann treffen, wenn wir sicher sind, die beste Lösung gefunden zu haben."

Merz hat für die Stahlsparte ein Übernahmeangebot des britischen Konkurrenten Liberty Steel vorliegen. Die IG Metall lehnt dies ab und wirbt für einen Einstieg des Staates bei Thyssenkrupp Steel Europe - dem größten deutschen Stahlkonzern mit 27.000 Beschäftigten. Als mögliche Partner gelten zudem der schwedische Konkurrent SSAB und Tata Steel Europe.

Weiterlesen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...