Weltwirtschaft

Entlassungswelle, Teil 1: Im Schatten von Corona kommt der Kahlschlag in der Industrie

Lesezeit: 2 min
03.11.2020 12:14  Aktualisiert: 03.11.2020 12:14
Eine einfache Google-Recherche wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die laufende Entlassungswelle in Deutschland. Insbesondere bei den Autozulieferern herrscht der Ausnahmezustand.
Entlassungswelle, Teil 1: Im Schatten von Corona kommt der Kahlschlag in der Industrie
Ein Stahlarbeiter. (Foto: dpa)
Foto: Julian Stratenschulte

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Eine einfache – und bei Weitem nicht vollständige – Google-Recherche liefert ein erschreckendes Bild der aktuellen Entlassungen in Deutschlands Firmenwelt:

Autozulieferer Continental: Rund 13.000 Stellen in Deutschland werden abgebaut.

Commerzbank: Etwa 10.000 Arbeitsplätze sollen Medienberichten zufolge akut gefährdet sein.

Autobauer Daimler: 4.000 Mitarbeiter im Werk Untertürkheim verlieren ihren Arbeitsplatz.

Norddeutsche Metall- und Elektroindustrie: Bis Jahresende dürften insgesamt 2.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Autozulieferer Mahle: Rund 2.000 Stellen in Deutschland werden abgebaut.

Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen: Bis Ende 2022 werde zusätzlich zu früheren Entlassungsrunden noch 2.000 Mitarbeiter mehr entlassen.

Autobauer Daimler: 1.300 Leiharbeiter verlieren im Düsseldorfer Sprinter-Werk ihre Stelle.

Chemikalienhändler Brenntag streicht 1.300 Arbeitsplätze.

Chemiekonzern Wacker: Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen bis Ende 2022 vereinbart.

Thyssenkrupp: Abbau von 500 Stellen im Automobilbereich.

Getränkespezialist Coca-Cola: 485 Stellen werden in Deutschland gestrichen.

Fluglinie Easyjet: 418 Personen und damit ein Drittel aller Mitarbeiter in Berlin werden entlassen.

Daimler-Zulieferer Mann+Hummel: Stammwerk in Ludwigsburg geschlossen, rund 400 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

Autozulieferer Faurecia Innenraum Systeme in Köln: Autobauer Ford kündigt langjährigen Vertrag, rund 400 Mitarbeiter müssen gehen.

Zulieferer Schuler in Göppingen: 300 bis 350 Stellen sollen abgebaut werden.

Autozulieferer Grammer: 300 Stellen werden abgebaut, zwei Werke geschlossen.

Automobilzulieferer Läpple aus Heilbronn: 300 Arbeitsplätze werden abgebaut.

Deutsche Nickel in Schwerte: Abbau einer bislang unbekannten Anzahl von Stellen angekündigt.

Autozulieferer Woco in Bad Soden: Unbekannte Anzahl von Stellen werden abgebaut.

Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch AG: Stellenabbau im dreistelligen Bereich geplant.

Kupferkonzern Aurubis: Mehr als 200 Stellen werden in Hamburg abgebaut.

Porzellanhersteller BHS Tabletop: 190 Mitarbeiter in ostbayrischen Werken entlassen.

Blanco Professional in Oberderdingen: 100 Stellen werden abgebaut.

Wilvorst Herrenmoden in Northeim: Produktion in Northeim könnte eingestellt werden, rund 100 Stellen bedroht.

Berliner Startup Getyourguide: 90 Mitarbeiter werden entlassen.

Optik-Firma Noblex: Rund 85 Mitarbeiter in Thüringen entlassen.

Automobilzulieferer Cooper Standard: 78 Stellen im Werk Schelkingen werden abgebaut.

Autozulieferer Webasto: 70 Stellen werden bis Mitte 2021 im Werk Hengersberg abgebaut.

Autozulieferer Weiss Spindeltechnologie: 70 Arbeitsplätze werden bis 2023 abgebaut.

Gustav Meyer Stanztechnik in Ahlen: Abbau von 70 Arbeitsplätzen beschlossen.

Lübecker Gabler Maschinenbau GmbH: 50 der 200 Mitarbeiter werden entlassen.

Berliner Reiseportal Urlaubspiraten: 30 Mitarbeiter werden entlassen.

Huesker Synthetic GmbH: 20 Mitarbeiter an den Standorten Gescher und Dülmen entlassen.

Neptun-Werft in Rostock: Mitarbeiter werden entlassen, Zahl unbekannt.

Lesen Sie dazu auch:

Dunkle Wolken am Konjunktur-Himmel: KfW-Studie deckt verheerende Folgen des Lockdowns auf

Herbst-Offensive: Mittelstand fordert von Bundesregierung „umfassende Steuerreform“

Paukenschlag bei Continental: „Die deutsche Autoindustrie wird politisch zerstört“

Kritik wird lauter: EU erdrückt den Mittelstand mit „grünem Bürokratiemonster“

Corona: Erst haben unsere Politiker Deutschland in die Krise geführt - jetzt vollenden EU-Bürokraten das Werk


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...