Unternehmen

Ifo-Institut: 15 Prozent der Unternehmen sehen ihre Existenz bedroht

"Gegen den Juni ist das eine Verbesserung, denn da waren es 21 Prozent", erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.
01.12.2020 09:22
Lesezeit: 1 min
Ifo-Institut: 15 Prozent der Unternehmen sehen ihre Existenz bedroht
In der Innenstadt gelten scharfe Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln. (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

Inmitten der zweiten Corona-Welle sehen sich weniger deutsche Unternehmen in ihrer Existenz bedroht als noch im Juni. 15 Prozent bangen um ihren Fortbestand, ergab die am Dienstag veröffentlichte November-Umfrage des Ifo-Instituts. "Gegen den Juni ist das eine Verbesserung, denn da waren es 21 Prozent", erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. In einigen Branchen liegt der Anteil aber weit über dem Schnitt. "Gleichwohl fühlen sich derzeit 86 Prozent der Reisebüros und -veranstalter bedroht, 76 Prozent der Hotels und 62 Prozent der Gaststätten", sagte Wohlrabe.

In der Werbebranche sehen sich 27 Prozent gefährdet, bei Speditionen knapp 14 Prozent. Die IT-Dienstleister mit fünf Prozent und die Rechts-und Steuerberater mit drei Prozent sind dagegen am unteren Ende der Skala zu finden.

Innerhalb der großen Wirtschaftszweige sind es vor allem die Dienstleister, die von Existenzgefährdung sprechen - auch wenn der Anteil hier seit Juni von 27 auf 19 Prozent abnahm. Im Handel insgesamt sind es 14 Prozent (Juni: 18 Prozent), davon im Einzelhandel 18 und im Großhandel zehn Prozent.

In der Industrie sank der Anteil von 17 auf elf Prozent. Besonders betroffen sind dort derzeit die Metallerzeuger und –verarbeiter mit 34 Prozent, die Druckereien (29), die Getränkehersteller (22), die Textilbranche (20) und die Bekleidungsindustrie (18). Weit weniger betroffen fühlen sich die Chemie mit einem Prozent, während in der Pharmabranche derzeit kein Betrieb um seinen Fortbestand bangt.

In der Baubranche liegt der Wert bei vier Prozent. "Dies ist zwar doppelt so hoch wie im Juni, aber immer noch ein niedriges Niveau", so das Ifo-Institut.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...

DWN
Politik
Politik USA und Ukraine einig über Friedensplan: Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
26.11.2025

US-Präsident Donald Trump will Tempo bei den Ukraine-Verhandlungen und schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau. Russland...

DWN
Politik
Politik Kritik an Brandmauer: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Postzentrum Frankfurt: Noch fließt die Paketflut aus China
26.11.2025

Briefe waren gestern, die Luftpost am Frankfurter Flughafen wird von kleinen Warensendungen aus Fernost dominiert. Doch das könnte sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Bankenregulierung: Neue Regelungen setzen Europas Institute unter Druck
26.11.2025

Die europäische Bankenaufsicht ringt derzeit mit der Frage, wie sich Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit neu austarieren lassen, ohne...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...