Politik

Corona-Lockdown könnte bis ins nächste Frühjahr andauern

Es ist durchaus möglich, dass der aktuelle Lockdown bis in nächste Frühjahr andauern könnte, warnen Gesundheitsbehörden. Diese Möglichkeit wird deshalb immer wahrscheinlicher, weil das Corona-Virus mittlerweile mutiert ist. Schlechte Nachrichten für den Einzelhandel und den Mittelstand in Deutschland.
20.12.2020 17:44
Aktualisiert: 20.12.2020 17:44
Lesezeit: 1 min
Corona-Lockdown könnte bis ins nächste Frühjahr andauern
„Das Geschäft ist vom 1.12 bis 10.01.2021 geschlossen“ ist auf einem Zettel in der Tür einer Imbissbude zu lesen. (Foto: dpa) Foto: Bernd Thissen

Die Deutsche Welle (DW) teilt mit: „Der härtere Lockdown wird voraussichtlich mindestens bis zum 10. Januar in Kraft bleiben. Die Gesundheitsbehörden haben jedoch gewarnt, dass die Maßnahmen bis in die Frühlingsmonate reichen könnten. Trotz einer Lockerung der Beschränkungen zwischen dem 24. und 26. Dezember forderte Gesundheitsminister Jens Spahn die Öffentlichkeit auf, den Kontakt mit anderen zu verringern, auch über die Feiertage (…) Die Impfungen werden voraussichtlich am 27. Dezember beginnen, es kann jedoch mehrere Monate dauern, bis die Bevölkerung ausreichend geimpft ist. Einige Politiker kritisierten sowohl die bestehenden Maßnahmen als auch die Geschwindigkeit, mit der Deutschland beabsichtigt, Menschen zu impfen.“

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hatte zuvor vor einem harten Lockdown gewarnt. Dieser würde eine dramatische Insolvenzwelle im Mittelstand mit hohen Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzverlusten auslösen (Mehr HIER).

Das Auftreten einer neuen Variante des Corona-Virus in Großbritannien könnte ausgehend vom aktuellen Verlauf dazu führen, dass die Corona-Maßnahmen in Europa noch verstärkt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alsbald dazu aufruft. Die neue Corona-Virus-Variante, die in England grassiert, trägt nach offiziellen Angaben der britischen Regierung den Namen „VUI – 202012/01“. Bis zum 13. Dezember wurden 1.108 Fälle mit dieser Variante identifiziert, hauptsächlich im Süden und Osten Englands. In einigen Gebieten, in denen auch eine hohe Inzidenz von COVID-19 vorliegt, wurde eine hohe Anzahl von Fällen des mutierten Virus beobachtet.

Die WHO steht in engem Kontakt mit der britischen Regierung. Zusammen mit Großbritannien wurde die gleiche Mutation des Corona-Virus auch in den Niederlanden, Dänemark und Australien nachgewiesen, teilte die WHO der BBC mit. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die neue Variante anders auf Impfstoffe reagiert. Laut offiziellen Angaben gibt es derzeit auch keine Anhaltspunkte dafür, dass die neue Variante eine höhere Sterblichkeitsrate verursacht. In Großbritannien unterliegen große Teile des Südostens Englands, einschließlich London, neuen, strengeren Beschränkungen, um das sich schnell ausbreitende Virus einzudämmen.

Am Sonntag haben die Niederlande Passagierflüge aus Großbritannien wegen der neuen Variante bis zum 1. Januar verboten. Belgien und Italien verhängten ebenfalls Verbote, wobei Irland, Frankreich und Deutschland Berichten zufolge ähnliche Maßnahmen in Betracht ziehen. Spanien forderte inzwischen eine koordinierte Reaktion der EU.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland im freien Fall
02.12.2025

Die deutsche Industrie rutscht tiefer in die Krise, der BDI warnt vor einem historischen Tiefpunkt. BDI-Präsident Peter Leibinger...

DWN
Technologie
Technologie Deutsche Start-ups setzen auf Roboterküchen
02.12.2025

Kochroboter erobern Kantinen, Kliniken und Supermärkte. Zwei deutsche Start-ups wollen rund um die Uhr frisch kochen lassen und dabei den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückkehr in den Arbeitsmarkt: Immer mehr Rentner gehen auf Jobsuche
02.12.2025

Die Aktivrente soll Arbeit im Ruhestand attraktiver machen. Auch wenn die Koalition sich noch über das Rentenpaket streitet, planen viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das italienische Wunder: Geschaffen mit EU-Geld und Schattenwirtschaft
02.12.2025

Italien feiert eine Hochstufung seiner Bonität und spricht vom „neuen Wirtschaftswunder“. Doch unter der Oberfläche zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...