Politik

Corona-Mutation soll aus Großbritannien auf Italien übergesprungen sein

Die neue Corona-Variante, die in Großbritannien vorgefunden wurde, ist Berichten zufolge auf Italien übergesprungen. Das teilte das italienische Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit.
20.12.2020 22:32
Aktualisiert: 20.12.2020 22:32
Lesezeit: 1 min
Corona-Mutation soll aus Großbritannien auf Italien übergesprungen sein
Medizinischen Mitarbeiter in Schutzkleidung sortieren Nasenabstriche von Patienten an einer Teststation für das Coronavirus. (Foto: dpa) Foto: Matteo Trevisan

Das mutierte Corona-Virus, das im Südosten Englands grassiert, ist nun auf Italien übergesprungen. Der betroffene Patient und sein Partner, die in den letzten Tagen mit einem am Flughafen Fiumicino gelandeten Flug aus dem Vereinigten Königreich zurückgekehrt sind, sind isoliert und haben zusammen mit anderen Familienmitgliedern und engen Kontakten alle vom Gesundheitsministerium festgelegten Regeln befolgt, so die italienische Nachrichtenagentur „Agenzia Italia“. „Es kann gut sein, dass diese Variante bereits in Italien ist, ich würde es nicht ausschließen und wir können sie nicht mit Sicherheit feststellen. Die Niederländer haben Flüge blockiert, aber es sind Maßnahmen, die einige Zeit in Anspruch nehmen, weil Sie auf andere Weise dorthin gelangen können. Eine Kontrolle ist unmöglich. Es ist eine Virus-Variante, die weder die erste noch die letzte sein wird: Die Briten haben diese Variante als ansteckender gemeldet, aber im Moment scheint sie nicht tödlicher zu sein. Sie haben Genomanalysen durchgeführt und einige minimale Mutationen gesehen, die sie übertragbarer machen“, zitiert die Zeitung „Il Giornale“ Prof. Matteo Bassetti, Direktor der Klinik für Infektionskrankheiten des San Martino-Krankenhauses.

Fabrizio Ernesto Pregliasco, ein Virologe an der Universität von Mailand, sagte der Nachrichtenagentur „Agenzia Italia“: „Es gibt mindestens 12 Covid-Varianten. Wir wissen nicht, ob die Mutation den Impfstoff beeinflusst. Es ist möglich, dass sich dies negativ auf die Impfung auswirken könnte. Wir müssen sehen, wo genau die genetischen Variationen liegen und wie sie Antikörper beeinflussen. Diese Viren replizieren systematisch, sie korrigieren keine Replikationsfehler, was ein nützliches Merkmal sein könnte.“

Pregliasco sagt, dass „Varianten Teil der Anpassung des Virus an den Wirt sind. Das Virus ist sozusagen sehr klug. Es fand einen effektiveren Aggressionsmechanismus. Es breitet sich dann nicht schneller aus, ist aber aggressiver, hat eine größere Ansteckungsgefahr und damit eine größere Diffusionskapazität, und das ist besorgniserregend, aber nicht überraschend. Die Infektionskapazität ist gleich“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...