Unternehmen

Bundesregierung baut Tübingen zu Deutschlands Zentrum für Künstliche Intelligenz aus

Der Bund und das Land Baden-Württemberg investieren hunderte Millionen Euro in den KI-Standort Tübingen.
22.12.2020 14:26
Aktualisiert: 22.12.2020 14:26
Lesezeit: 1 min
Bundesregierung baut Tübingen zu Deutschlands Zentrum für Künstliche Intelligenz aus
Deutschland investiert viel Geld in die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Die Bundesregierung und das Land Baden-Württemberg bauen den Standort für künstliche Intelligenz in Tübingen massiv aus. Insgesamt wird in den kommenden Jahren ein dreistelliger Millionenbetrag zusätzlich in die Erforschung und Entwicklung der Technologie fließen. Darunter befinden sich hundert Millionen Euro von einer Stiftung des SAP-Gründers Hans-Werner Hector, unter anderem für ein besonderes Weiterbildungsprogramm für Wissenschaftler.

Das gesamte Projekt, das der deutsche Staat hier begonnen hat, nennt sich AI Breakthrough Hub und ist ein besonderer Technologie-Cluster. Dazu gehören ein Zentrum für Maschinelles Lernen, das von Universität Tübingen und dem Max-Planck-Institut für intelligente Systeme betrieben wird, und ein Weiterbildungsprogramm für Gastwissenschaftler.

Die Organisatoren wollen zudem eine Plattform für Start-ups aufbauen, die sich mit der künstlichen Intelligenz beschäftigen. Besonders wichtig ist, die Forschung für die KI-Anwendungen in der Medizin zu verstärken.

„Die Bundesregierung wird die KI-Forschung und den Transfer in die Anwendung weiter intensiv unterstützen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Startschuss für den AI Breakthrough Hub. „Kürzlich haben wir die Fortschreibung der KI-Strategie beschlossen und im Rahmen des Zukunftspakets haben wir zusätzliche zwei Milliarden Euro für KI zugesagt. Beides zusammen soll als Katalysator wirken: für modernste Recheninfrastrukturen, attraktive Bedingungen für Spitzentalente und zukunftsgerichtete KI-Ökosysteme.“

„Die Verknüpfung der industriellen Basis mit der Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz ist der beste Weg nach vorn“, sagte die EU-Kommissarin für Digitales und Wettbewerb, Margrethe Vestager. „Wir müssen auch die Zusammenarbeit verstärken, was dieses neue AI Breakthrough Hub im Kern ausmacht. Unser europäischer Ansatz beruht auf unseren Werten – und dieser neue Hub wird ein Eckpfeiler sein, um die künstliche Intelligenz in Europa voranzubringen.“

„Heute ist das Cyber Valley eine der größten Forschungskooperationen in Europa und ein internationaler Leuchtturm in der KI-Forschung. Und das dank eines gemeinsamen Kraftakts von Bund, Land, Wissenschaft, Wirtschaft und privaten Stiftern“, so der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann. 140 Millionen Euro habe das Land Baden-Württemberg bereits in den erfolgreichen Weg von Cyber Valley investiert. „Zuletzt an diesem Dienstag einen zweistelligen Millionenbetrag, um die gemeinsame Förderung des KI-Kompetenzzentrums durch Bund und Land abzusichern“, sagte der Politiker.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...