In Bayern und Mecklenburg-Vorpommern ist es zum Start der großangelegten Impfungen gegen das Coronavirus zu Pannen gekommen. In der Hansestadt Stralsund bekamen acht Mitarbeiter eines Pflegeheims irrtümlich die fünffache Dosis des BioNTech-Impfstoffs gespritzt, wie der Landkreis Vorpommern-Rügen am Montag einräumte. Jedes der tiefgekühlten Fläschchen, in denen das Serum ausgeliefert wird, enthält Impfstoff für fünf Spritzen. Landrat Stefan Kerth sprach von "individuellen Fehlern". Vier der acht Betroffenen stünden unter stationäre Beobachtung in einem Krankenhaus. Sie zeigten Symptome ähnlich einer Grippe.
In sieben Landkreisen in Oberfranken werden die ersten rund 1.000 Dosen zudem erst gar nicht verwendet, nachdem die Transportbox zeitweise nicht ausreichend gekühlt wurde. Obwohl der Mainzer Impfstoff-Entwickler Biontech keine Bedenken gegen die Verwendung geäußert hatte, sei "nach reiflicher Überlegung" entschieden worden, die Charge zunächst nicht zu verimpfen, sagte der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner im Interview mit Reuters TV. "Und zwar einfach deswegen, um das Vertrauen der Bevölkerung in die ganze Impfkampagne nicht zu gefährden."
Am Wochenende waren die ersten gut 150.000 Impfdosen auf die 16 Bundesländer verteilt worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits gewarnt, dass es zum Auftakt "an der einen oder anderen Stelle ruckeln" könne. Am Montag folgten weitere Chargen, bis zum Donnerstag sollten 1,3 Millionen Dosen bereitgestellt werden. Jedem Geimpften sollen zwei Einheiten im Abstand von drei Wochen gespritzt werden.