Politik

Lauterbach: Infektionsgrenzwert 50 ist zu lasch, 25 ist angemessen

Lesezeit: 1 min
30.12.2020 21:43  Aktualisiert: 30.12.2020 21:43
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält in der Corona-Pandemie die Orientierung am Infektionsgrenzwert 50 für zu leichtsinnig. Der Mediziner sprach sich am Mittwoch für einen Grenzwert unter 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche aus.
Lauterbach: Infektionsgrenzwert 50 ist zu lasch, 25 ist angemessen
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält in der Corona-Pandemie die Orientierung am Infektionsgrenzwert 50 für zu leichtsinnig. Der Mediziner sprach sich am Mittwoch für einen Grenzwert unter 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche aus. 50 ist der Grenzwert, an dem sich Bund und Länder als Zielmarke orientieren, weil davon ausgegangen wird, dass die Gesundheitsämter bis zu dieser Größenordnung noch Infektionsketten verfolgen können und die Lage beherrschbar bleibt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen liegt dieser Wert derzeit bei 141,3. Auch eine Reihe internationaler Experten hat bereits einen niedrigeren Orientierungswert gefordert.



Lauterbach begründete seine Forderung mit der Gefahr weiterer Mutationen des Coronavirus, nachdem bereits aus Großbritannien eine veränderte Virusvariante nach Deutschland gekommen ist. "Wenn die Fallzahlen hoch bleiben, wird diese gefährliche Variante sich ausbreiten. Die ist so ansteckend, dass wahrscheinlich selbst unter Lockdown-Bedingungen wahrscheinlich zusätzliche Ansteckungen erfolgen", erklärte er im ZDF-"Morgenmagazin". Die Gefahr sei, dass weitere Mutationen entstünden, gegen die die Impfungen nicht mehr wirkten. Derzeit sei dies noch nicht geschehen. Aber: "Man darf nicht mit dem Feuer spielen", sagte Lauterbach. "Wir müssen endlich wieder die Kontrolle über die Pandemie gewinnen."



Die Diskussion über eine Benachteiligung von Nicht-Geimpften etwa in Fluggesellschaften, Hotels oder bei anderen privaten Dienstleistern hält er derzeit für verfehlt. "Das ist doch eine Luxusdebatte, wenn man so will, im Moment sterben uns die Leute", sagte Lauterbach. "Wir müssen diese Debatte führen, aber ehrlich gesagt, wenn es an der Zeit ist. Das ist doch im Moment überhaupt nicht das Problem."


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Im Kosovo rächen sich jetzt alte Fehler des Westens
04.06.2023

Die jüngsten Ausschreitungen im Kosovo hatten zwar einen aktuellen Anlass. Doch die Lunte an das Pulverfass war schon viel früher gelegt....

DWN
Finanzen
Finanzen Amerikas Bankenkrise, Teil 2: Welche Schäden verursachen die Zinsanstiege?
04.06.2023

DWN-Finanzexperte Michael Bernegger beschreibt, welche strukturellen Gründe hinter der Bankenkrise in den USA stehen - und warum diese...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Diebstahl und Gewalt machen US-Einzelhandel unprofitabel
04.06.2023

Der US-Einzelhandel leidet unter der ansteigenden Kriminalität. Der massive Anstieg von Diebstahl und Gewalt vernichtet den Profit. Das...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietnomaden: So prüfen Vermieter die Bonität
04.06.2023

Die Qualität der Mieter hat großen Einfluss darauf, ob sich eine Mietimmobilie rechnet. Doch wie wählt man einen Mieter richtig aus? Wir...

DWN
Immobilien
Immobilien Die EU will ultimativ alle Häuser ruinieren
03.06.2023

Mit immer strengeren Vorschriften treibt die EU das Dämmen der Häuser voran. Selbst Strafen wie Wohn-Verbote werden diskutiert, damit die...

DWN
Immobilien
Immobilien Europas Immobilienmarkt droht weiteres Ungemach
03.06.2023

Die Immobilienunternehmen in Europa haben bereits historische Wertverluste hinnehmen müssen, doch wegen der steigenden Kreditkosten drohen...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienmärkte: Unter der glitzernden Oberfläche brodelt es
04.06.2023

Oberflächlich betrachtet schlagen sich die US-Aktienmärkte gut. Das Fundament für den Aufschwung ist allerdings schwach. In vielen...

DWN
Finanzen
Finanzen Zinswende: Kommt eine zweite Inflationswelle – und wie schützen sich Anleger?
04.06.2023

Der Markt rechnet mit Zinssenkungen in diesem Jahr. Kritische Ökonomen befürchten eine Rezession und eine zweite Inflationswelle. Was...