Lauterbach wörtlich: „Epidemiologe Walter Willett, der im übrigen mitverursacht hat, dass ich auf Salz verzichte, nachdem ich vor 30 J seine Kurse belegt hatte, befürwortet Ernährung ohne Fleisch. Sie ist gesünder, schützt die Umwelt und hilft dem Klima. Er bleibt ein Mentor!“
Lauterbach erwartet zunächst noch keine Besserung der Corona-Lage. „Wir werden jetzt die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen vor uns haben", sagte er der „Rheinischen Post“. Ab April sei aber durch eine Kombination aus besserem Wetter und mehr verfügbarem Impfstoff ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Ab wann wieder ein weitgehend normales Leben möglich ist, hängt Lauterbach zufolge von der Zulassung des Impfstoffs der Universität Oxford und des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca ab.
Als eine Lehre aus der Corona-Pandemie fordert Lauterbach die Wiedergründung des 1994 aufgelösten Bundesgesundheitsamts, aber mit einem Schwerpunkt auf Präventionsmedizin. „Die Tatsache, dass wir in Deutschland bei Corona eine relativ hohe Sterblichkeit pro Infizierten haben, liegt nicht nur an unserer Altersstruktur, sondern an einer weiten Verbreitung von Risikofaktoren“, sagte der Mediziner der „Augsburger Allgemeinen“. Es müsse mehr für Prävention getan werden. Dafür brauche es einen flächendeckenden Ausbau des öffentlichen Gesundheitsdienstes und „als zentrale Institution wieder ein Bundesgesundheitsamt, das sich für die öffentliche Gesundheit starkmacht“. Das frühere Bundesgesundheitsamt wurde 1994 aufgelöst, nachdem die Behörde für den Skandal um HIV-versuchte Blutpräparate mitverantwortlich gemacht wurde. Seine Aufgaben wurden auf neue Einrichtungen verteilt, unter anderem das Robert Koch-Institut.
Bericht: Fleischkonsum und Tierhaltung sind keine Haupttreiber des Klimawandels