Politik

Hanoi ganz in Rot: Kommunistischen Partei stellt Weichen bis 2025

In Vietnam beginnt das einwöchige Treffen der Kommunistischen Partei des Landes. Das aufstrebende Land kommt - ähnlich wie China - bisher deutlich besser mit Corona klar, als die meisten anderen Staaten.
25.01.2021 11:04
Aktualisiert: 25.01.2021 11:04
Lesezeit: 1 min
Hanoi ganz in Rot: Kommunistischen Partei stellt Weichen bis 2025
Ein Mann fährt auf einem Motorrad an einem Plakat vorbei, das für den Kongress der Kommunistischen Partei wirbt. (Foto: dpa) Foto: Hau Dinh

Im Einparteienstaat Vietnam werden seit Montag die politischen Weichen bis zum Jahr 2025 gestellt. Der alle fünf Jahre stattfindende Parteitag der Kommunistischen Partei (KPV) gilt als wichtigstes politisches Ereignis in dem südostasiatischen Land.

Unter anderem wird bei dem einwöchigen Treffen über die wichtigsten politischen Ämter entschieden. Die Straßen der Hauptstadt Hanoi waren ganz in Rot getaucht, die Farbe der Kommunistenfahne.

Erwartet wird, dass Generalsekretär Nguyen Phu Trong, der seit 2018 auch Staatspräsident ist, als Parteichef für eine dritte Amtszeit bestätigt wird. Dafür müsste der Kongress, der bis zum 2. Februar dauert, aber die Regeln ändern. Eigentlich ist Phu Trong mit 76 Jahren zu alt.

Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei gilt als mächtigster Mann im Staat. Zudem werden die Posten des Premierministers, des Staatspräsidenten, der eine überwiegend repräsentative Funktion hat, und des Vorsitzenden der Nationalversammlung neu besetzt.

Der Kongress will auch über einen Fünf-Jahres-Plan für die Wirtschaft entscheiden und langfristige Entwicklungsziele besprechen. Durch die Corona-Pandemie ist das Land am Mekong dank extrem strikter Maßnahmen bisher sehr glimpflich gekommen: Es wurden offiziell weniger als 1600 Fälle verzeichnet.

Vietnam gilt als aufstrebendes Schwellenland. Gleichzeitig hat das Europäische Parlament vor wenigen Tagen Menschenrechtsverletzungen angeprangert, nachdem im Vorfeld des Parteitags zahlreiche kritische Journalisten und Aktivisten inhaftiert worden waren.

Sie seien «entsetzt» über das verschärfte Vorgehen gegen politisch Andersdenkende, teilten Mitglieder des EU-Parlaments in einer Erklärung mit. «Die Achtung der Menschenrechte ist eine wichtige Grundlage für die bilateralen Beziehungen (...) und ein wesentliches Element des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Vietnam.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...