Deutschland

Wirtschaftsverbände: Spitzentreffen mit Altmaier muss mehr sein als „Show-Veranstaltung“

Die Wirtschaft fordert vor dem Spitzentreffen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier verbindliche Pläne für eine Öffnung von zwangsweise geschlossenen Unternehmen.
15.02.2021 11:37
Lesezeit: 1 min

Die Wirtschaft fordert vor dem Spitzentreffen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier verbindliche Pläne für eine Öffnung von zwangsweise geschlossenen Unternehmen. Das Treffen am Dienstag müsse Lösungen bringen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelverbandes HDE, Stefan Genth, am Montag. „Das darf keine reine Show-Veranstaltung werden.“ Die Politik habe eine Öffnungsperspektive nach Monaten des Lockdowns versprochen, bislang aber nicht geliefert. „So wie in den letzten Monaten kann es nicht mehr weitergehen. Da muss mehr Berechenbarkeit rein.“

Mehr zum Thema: Wieder ein leeres Versprechen? Altmaier will Corona-Hilfen vereinfachen

Altmaier will am Dienstagvormittag mit zahlreichen Verbänden beraten. Weil aber weder Kanzlerin Angela Merkel oder Finanzminister Olaf Scholz noch die Ministerpräsidenten der Bundesländer dabei sein werden, wird nicht mit bindenden Beschlüssen gerechnet.

Themen dürften neben einem Stufenplan für mögliche Öffnungen in der Corona-Krise vor allem die Hilfen für Unternehmen sein. Der HDE kritisierte, dass Firmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Euro bei den Überbrückungshilfen III völlig leer ausgingen. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga teilte mit, die November-Hilfen seien bei über einem Drittel der Betriebe noch immer nicht angekommen. „Natürlich erwarten wir vom Bundeswirtschaftsminister auch eine klare Positionierung in Richtung einer Öffnungsperspektive“, sagte Dehoga-Lobbyistin Ingrid Hartges.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki forderte sogar die Ablösung von CDU-Politiker Altmaier. Er trage die Verantwortung für die langsame Auszahlung der Hilfen. „Das ist richtig schiefgelaufen. Es wäre gut, wir hätten einen anderen Menschen in dieser Verantwortung“, sagte Kubicki zu „Bild“.

Unser Alltag wird wohl noch zwei bis drei Monate eingeschränkt sein. Ab Frühsommer wird sich unser privates gesellschaftliches Leben normalisieren“, sagte Altmaier im Dezember 2020 mit Blick auf den bevorstehenden Beginn der Impfungen. „Wir werden zwar noch bis zum nächsten Winter oder darüber hinaus bei bestimmten Gelegenheiten eine Maske tragen müssen. Und es wird noch lange dauern, bis wir Großveranstaltungen, wie wir sie früher kannten, wieder verantworten können. Trotzdem wird das Leben der meisten Menschen ab Frühsommer wieder entspannter.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...