Wirtschaft

Kupferpreis steigt auf höchsten Stand seit zehn Jahren

In Erwartung einer höheren Kupfer-Nachfrage in China kletterte der Preis für das Industriemetall erstmals seit September 2011 über die Schwelle von 9000 Dollar die Tonne. Auch ein schwächerer US-Dollar ließ den Preis ansteigen.
22.02.2021 14:05
Aktualisiert: 22.02.2021 14:05
Lesezeit: 1 min
Kupferpreis steigt auf höchsten Stand seit zehn Jahren
In der Mecklenburger Metallguss GmbH MMG wird für einen Kunden in China ein Schiffspropeller aus Kupfer-Aluminium-Bronze gegossen. (Foto: dpa) Foto: Bernd Wüstneck

Der Höhenflug vieler Metallpreise setzt sich fort. Am Montag stieg der Preis für eine Tonne Kupfer an der Rohstoffbörse in London bis auf rund 9270 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa zehn Jahren. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2011 von knapp 10.200 Dollar gerät damit in Reichweite. Der Nickelpreis übersprang erstmals seit etwa sieben Jahren die Marke von 20.000 Dollar je Tonne.

Die derzeitige Preisrally am Rohstoffmarkt, vor allem vieler Industriemetalle, basiert auf der Hoffnung konjunktureller Besserung. Auslöser sind Corona-Impfungen in vielen Ländern und die damit verbundene Aussicht auf weniger Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Gerade Kupfer gilt aufgrund seines vielseitigen Produktionseinsatzes als globales Konjunkturbarometer. Hinzu kommt bei vielen Rohstoffen ein knappes und eher starres Angebot, das im Falle wirtschaftlicher Besserung nicht rasch ausgeweitet werden kann.

«Es sieht so aus, als wollten die Markteilnehmer den Preis auf Biegen und Brechen» auf ein Rekordhoch treiben, kommentierte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. Einen Grund für die Preisrally sei auch in einigen hohen Preisprognosen zu sehen. Kürzlich hatte etwa die große US-Bank Citigroup einen Kupferpreis von 10.000 Dollar als eine Frage der Zeit bezeichnet. Der Preis sei aber auch stark spekulativ getrieben, ergänzte Briesemann. Hintergrund sei die Liquiditätsflut vieler Zentralbanken.

Weiterlesen: Neuer Rohstoff-Boom: „Superzyklus“ in Sicht

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...