Am kommenden Montag sollen die Geschäfte in Weimar wieder öffnen. Das teilte der parteilose Oberbürgermeister Peter Kleine mit. Ab dem 22. März 2021 sollen dann auch Kino- und Theaterbesuche erlaubt sein. Zudem soll die Außengastronomie wieder öffnen. „Als Oberbürgermeister der Stadt Weimar darf und will ich diesem Geschehen, diesen Entwicklungen nicht mehr tatenlos zuschauen. Es ist meine Pflicht, den Menschen in der Stadt Weimar eine Perspektive aufzuzeigen, die es ihnen ermöglicht, wieder mit Optimismus in die Zukunft schauen zu können und eine gewisse Normalität zurückzuerlangen. Da wir alle mit dem Corona-Virus in den nächsten Jahren leben müssen und auch mit den Impfungen eine Ansteckung nicht vermieden werden kann, sondern vor allem schwere Krankheitsverläufe weitgehend ausgeschlossen werden sollen, müssen und werden wir den Fokus auf andere Indikatoren lenken, die eine mögliche Überlastung des Gesundheitswesens frühzeitig anzeigen und gleichzeitig eine schnelle Normalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wieder möglich macht. Diese Indikatoren sind die belegten Klinikbetten im Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar mit an Covid erkrankten Patienten“, so Kleine in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.
In der Mitteilung heißt es weiter: „Seit mehr als vier Wochen ist die Anzahl der belegten Betten rückläufig. Im Weimarer Klinikum werden seit etwa drei Wochen nicht mehr als fünf Personen behandelt. Dagegen steht ein Inzidenzwert von durchschnittlich 65 positiv Getesteten je 100.000 Einwohner. Die Kapazität des Klinikums umfasst mindestens 50 Covid-Betten. Die geringen Patientenzahlen sind – obwohl die Weimarer Inzidenz seit nunmehr einem Monat unter einem Wert von 100 liegt –, im Wesentlichen den eingesetzten Impfungen seit Ende Dezember 2020 zuzurechnen. Jede Impfung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Weimar trägt dazu bei, dass sich das Tempo eines möglichen Anstieges der Fallzahlen von Personen, die stationär im Krankenhaus wegen eines schwereren Krankheitsverlaufes einer Covid-Erkrankung behandelt werden müssen, verlangsamt. In der Folge sinkt auch die Wahrscheinlichkeit einer Überlastung des Weimarer Gesundheitssystems, also dem Primärziel aller Corona-Maßnahmen (…) Die Weimarer 7-Tage-Inzidenz bewegt sich bereits seit ca. zwei Wochen um den 50er Wert, also dem Wert, der nach dem Willen von Bund und Land der Maßstab für Lockerungen ist.“
Die Öffnungen sollen einhergehen mit Corona-Schnelltests und der sogenannten Luca-App. Künftig „MDR Thüringen“ wörtlich: „Alle Öffnungen erfolgen demnach unter strikter Einhaltung der AHA-Regeln und der jeweiligen Hygienekonzepte. Der Städtische Ordnungsdienst soll ab 15. März deren Einhaltung stärker kontrollieren. Flankiert wird das Weimarer Modell mit umfassenden Tests. Künftig soll sich jeder Weimarer einmal pro Woche testen lassen können. Außerdem wird die neue Luca-App in Weimar eingeführt.“
Doch der Weimarer SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung hält nicht viel von dem Vorstoß. Die Inzidenzen in Weimar seien zwar niedrig. Doch diese würden nach der Öffnung wieder steigen