Finanzen

China und Indien forcieren Gold-Importe

Lesezeit: 1 min
20.04.2021 13:00
Die chinesische Zentralbank hat die Höchstgrenzen für Gold-Importe für April und Mai deutlich angehoben.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesische Volksbank hat grünes Licht für den Import umfangreicher Goldbestände in den kommenden Wochen gegeben. Wie Reuters unter Bezugnahme auf namentlich nicht genannte Insider berichtet, dürfen Geschäftsbanken demnach etwa 150 Tonnen Gold im April und Mai 2021 nach China importieren.

Die chinesische Zentralbank reguliert den Goldzufluss mithilfe eines Quotensystems für heimische und international tätige Banken. Im gesamten Jahr 2019 wurden nur etwa 75 Tonnen importiert. Im vergangenen Jahr waren es dank der ab Sommer einsetzenden Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie dann schon etwa 10 Tonnen pro Monat.

Die verstärkte Nachfrage nach Anlagegold und Schmuck in China seit Überwindung der Pandemie hatte sich in den vergangenen Monaten in Aufpreisen zwischen 7 und 9 US-Dollar pro Unze gegenüber den Weltmarktpreisen niedergeschlagen, weil offenbar nicht ausreichend Angebot vorhanden war.

Bezüglich der offiziellen Goldreserven Chinas schreibt das Fachportal Goldreporter: „Seit Juni 2019 stehen die offiziellen chinesischen Goldreserven auf dem Stand von 1.948,31 Tonnen. Während China im Zeitraum von 2015 bis 2019 monatlich teils erhebliche Goldkäufe kommunizierte, blieben regelmäßige Meldungen zu Bestandsaufstockungen schon zwischen 2009 und 2015 aus. Nach einige Jahren gab es dann immer wieder überraschende Anpassungen der Goldreserven-Zahlen. Und dies hatte immer wieder auch Einfluss auf den Goldpreis.“

Indien steigert Gold-Importe kräftig

Auch die Gold-Nachfrage in Indien zieht derzeit deutlich an. So sollen allein im März 160 Tonnen in das Land importiert worden sein, in dem Goldschmuck traditionell eine wichtige Rolle spielt. Dies entspricht einer Steigerung von 471 Prozent gegenüber dem März 2020, berichtet Reuters.

Zwei Faktoren sollen zu den deutlichen Importanstiegen beigetragen haben: Zum einen wurden bestehende Einfuhrzölle reduziert, zum anderen sackten die Weltmarktpreise für Gold in den vergangenen Monaten deutlich ab. Nach Erreichung des Allzeit-Höchststandes vom August 2020 bei 2.072 Dollar pro Feinunze pendeln die Preise derzeit um die Marke von 1770 Dollar.

Im gesamten ersten Quartal 2021 importierte Indien 321 Tonnen Gold und damit deutlich mehr als im ersten Quartal 2020, als 124 Tonnen eingeführt wurden.

China und Indien repräsentieren zusammen rund 40 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Gold.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Asylpolitik: Mehrheit der Bundesbürger gegen bisherige Flüchtlingspolitik in Deutschland - Bringt Assads Sturz einen Wendepunkt?
13.12.2024

Der Zusammenbruch des Assad-Regimes macht den Umgang mit syrischen Flüchtlingen zum entscheidenden Wahlkampfthema: Wer darf bleiben, wer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kurzarbeit im Fokus: Heil will Bezugsdauer verdoppeln
13.12.2024

Die Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld soll von 12 auf 24 Monate verlängert werden. Warum diese Maßnahme wichtig ist und welche Folgen sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Wahrzeichen statt Bauruine: Hamburger Unternehmer soll Elbtower fertigstellen
13.12.2024

In Hamburg sollte das dritthöchste Gebäude Deutschlands entstehen. Doch im Oktober 2023 stoppten die Arbeiten. Nun soll voraussichtlich...

DWN
Panorama
Panorama Digitalpakt 2.0: Bund und Länder verkünden Einigung
13.12.2024

Ein Durchbruch in letzter Minute: Bund und Länder einigen sich auf die Fortsetzung des Digitalpakts 2.0. Milliarden fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umsatzeinbruch der deutschen Industrie: Hunderttausende Jobs werden abgebaut - Steht Deutschland vor einer Deindustrialisierung?
13.12.2024

Die deutsche Konjunkturschwäche hat verheerende Folgen: Deutschlands Industrieunternehmen haben binnen eines Jahres rund 50.000 Stellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Munich Re und Swiss Re erwarten mehr Gewinn - Aktien gefragt
13.12.2024

Rekordgewinne, steigende Aktienkurse und ehrgeizige Prognosen: Munich Re und Swiss Re trotzen den globalen Unsicherheiten. Beide...

DWN
Politik
Politik Bittere Wahrheiten: Europäischer Nato-Gipfel will mit Selenskyj reden
13.12.2024

Europa zerbricht sich den Kopf über einen Ausweg aus Russlands Krieg gegen die Ukraine. Ein Bombardement aus Raketen, Marschflugkörpern...

DWN
Panorama
Panorama Mehrjährige Haftstrafen im ersten Münchner Cum-Ex-Prozess
13.12.2024

Im ersten Münchener Cum-Ex-Prozess wurden zwei Fondsmanager zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie sind des Steuerbetrugs mit einem...