Deutschland

Sterben der Innenstädte: Verbraucher gewöhnen sich an Online-Käufe

Deutsche Verbraucher gewöhnen sich einer Studie des Ifo-Instituts zufolge zunehmend an den Online-Kauf von Bekleidung sowie Haushaltswaren und -geräten.
23.04.2021 09:48
Lesezeit: 1 min

Während der Öffnungen nach dem Corona-bedingten Lockdown im Sommer 2020 sei das Verhältnis Offline- zu Onlinehandel nahezu auf Vorkrisenniveau zurückgekehrt. Doch seitdem habe der Internethandel fast stetig angezogen und Anfang Dezember zum Weihnachtsgeschäft bei Haushaltsgeräten bei 250 Prozent des Vorkrisenniveaus gelegen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Untersuchung der Münchner Forscher in Kooperation mit der TU München und der Digitalbank N26 hervorgeht. Im Februar sei dieser Wert sogar auf 350 Prozent gestiegen.

"Spätestens seit letztem Sommer beobachten wir massive Strukturverschiebungen hin zum Onlinegeschäft – auch jenseits der Lockdowns", führte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck, aus. "Unsere Daten legen den Schluss nahe, dass die Krise das Sterben der Innenstädte befördert." Seit Anfang Dezember liegen demnach die stationären Einkäufe in den beiden untersuchten Produktgruppen, die traditionell in innerstädtischen Kaufhäusern und Geschäften erworben wurden, unter dem Niveau des Vorjahres.

Eine frühere Studie hatte ergeben, dass die Ersparnisse der Konsumenten im ersten und zweiten Lockdown jeweils kräftig gestiegen sind. "In der zweiten Hälfte 2021 werden die Menschen diese aufgestaute Kaufkraft ausgeben", prognostizierte Falck.

Mehr zum Thema:

EZB-Indikator für Inflationsentwicklung wächst weiter kräftig

Statt Helikoptergeld: Wirtschaftsweise fordert Einkaufsgutscheine für Bürger

„Great Reset“: Die digitale Tyrannei nimmt an Fahrt auf, China ist der Pionier

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...