Politik

Bundesregierung bereitet Corona-Hilfspaket für Indien vor

Lesezeit: 1 min
26.04.2021 13:32  Aktualisiert: 26.04.2021 13:32
Die Bundesregierung schnürt derzeit ein Corona-Hilfspaket für das von der Pandemie betroffene Indien
Bundesregierung bereitet Corona-Hilfspaket für Indien vor
Ein Großplakat mit dem Bild von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Narendra Modi, Premierminister von Indien, ist am Straßenrand zu sehen (2.11.2019). (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bundesregierung schnürt derzeit ein Corona-Hilfspaket für das von der Pandemie betroffene Indien. Das gibt Regierungssprecher Steffen Seibert bekannt. Teil der Lieferungen könnten Sauerstoff, Beatmungsgeräte oder Medikamente sein. Auch das Gesundheitsministerium betont, dass man schnellstmöglich helfen wolle.

meldete am Montag mit 352.991 Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert. Kliniken sind überlastet und der Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten wird knapp. Mehrere Länder haben Indien Hilfe angeboten, darunter Großbritannien, die USA und Deutschland.

Außenminister Heiko Maas sagte der "Rheinischen Post", es würden derzeit alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnellstmöglich Sauerstoff und Medikamente zur Verfügung zu stellen. Das Bundesverteidigungsministerium prüft nach eigenen Angaben die Möglichkeiten zur Abgabe einer mobilen Sauerstoff-Herstellungsanlage an Indien sowie Möglichkeiten zur Transportunterstützung für weitere Hilfsgüter. "Daran arbeiten wir mit Hochdruck", erklärte ein Sprecher. Die USA wollen Rohstoffe für Corona-Impfstoffe, medizinische Ausrüstung und Schutzkleidung bereitstellen. Darüber hinaus sollen Schnelltests und Beatmungsgeräte geliefert werden, teilte die Regierung mit. Zudem sollen US-Seuchenexperten nach Indien reisen.

Viele Kliniken in Indien werden dem Ansturm nicht mehr Herr und weisen Patienten aus Mangel an Betten, Ausrüstung und Medikamenten ab. Selbst Tragen, um die Toten wegzubringen, wurden knapp. In stark betroffenen Städten wie der Hauptstadt Delhi wurden die Leichen in provisorischen Krematorien verbrannt. Indien mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen hat bislang 17,31 Millionen Infektionen und 195.123 Tote verzeichnet. Gesundheitsexperten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Toten weitaus höher ist.

Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi steht wegen der dramatischen Lage in der Kritik. Sie hatte religiöse und politische Massenveranstaltungen zugelassen, obwohl die Infektionszahlen in der zweiten Welle wieder stiegen. Derzeit finden in Indien Kommunalwahlen statt. Allein am Montag sind 8,6 Millionen Wahlberechtigte in Westbengalen im Osten des Landes aufgefordert, ihre Stimme abzugeben.

Angesichts der täglichen neuen Höchstwerte hatte Modi am Sonntag alle Bürger aufgerufen, vorsichtig zu sein und sich impfen zu lassen. Aber auch die Rohstoffe für die Impfstoffe werden knapp. Zusätzlich wird die Produktion von einem Feuer in einem Werk belastet, das das Vakzin von AstraZeneca herstellt. Mancherorts wurde das Impfen wieder eingestellt. Regierungsdaten zufolge wurden am 5. April noch 4,5 Millionen Impfdosen verabreicht. Seither betrug die Zahl im Durchschnitt 2,7 Millionen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Drohende Bankenkrise: Westliche Notenbanken lancieren Dollar-Notversorgung

Die Not-Übernahme der Credit Suisse kann die Nervosität an den Finanzmärkten nicht lindern. Große westliche Zentralbanken legen ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse

Kurz vor Öffnung der Börsen steht der Mega-Deal: Die schlingernde Großbank Credit Suisse wird vom größeren Konkurrenten UBS...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenbeben - Die Feuerwehr löscht ihren Brand

Die US-Zentralbank löschte einen Brand, den sie selbst ausgelöst hatte, schreibt Marc Friedrich. In Zukunft drohen größere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Toyota-Patriarch enthüllt: „Schweigende Mehrheit“ lehnt Fokussierung auf E-Autos ab

Der Patriarch des japanischen Autobauers warnt mit Blick auf E-Autos vor Risiken. Er gehöre zur „schweigenden Mehrheit“, welche die...

DWN
Politik
Politik China steigt zum diplomatischen Machtfaktor im Nahen Osten auf

Die von Peking vermittelte Annäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien soll in einem größeren Format vertieft werden. China...

DWN
Politik
Politik Habecks geplantes Verbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024 erntet heftige Kritik

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 verbieten. Der aktuelle Gesetzesentwurf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Immobilienmarkt: Signale deuten auf Rezession trotz Aufschwung

Während Bauunternehmer clevere Wege finden, um Hypothekenzinsen zu senken, könnte die Fed zurückschlagen.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unser neues Magazin ist da: Wie sich die Preise für Strom, Benzin, Öl und Gas entwickeln

Die Energiekrise hat Bürger wie Unternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr hart getroffen. Wohin es mit den Preisen perspektivisch...