Politik

Putin gedenkt Weltkriegs-Ende: Es gibt keine Vergebung für diejenigen, die „wieder aggressive Pläne pflegen“

Anlässlich des 76. Jahrestags des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland hat Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, dass es Kreise gebe, die „wieder aggressive Pläne pflegen“. Diese Kreise dürfen nicht auf Vergebung hoffen. Denn der letzte Weltkrieg habe „so viele unerträgliche Prüfungen, Trauer und Tränen“ verursacht, dass dies niemals vergessen werden dürfe.
09.05.2021 15:09
Lesezeit: 2 min
Putin gedenkt Weltkriegs-Ende: Es gibt keine Vergebung für diejenigen, die „wieder aggressive Pläne pflegen“
Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, posiert zusammen mit Veteranen des Zweiten Weltkriegs nach einer Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten für ein Gruppenbild. (Foto: dpa) Foto: Mikhail Metzel

Es kann keine Vergebung für diejenigen geben, die die Lehren des Zweiten Weltkriegs vergessen haben und wieder aggressive Pläne pflegen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Sonntag während der Militärparade auf dem Roten Platz zum 76. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941 bis 1945. „Statista.com“ zufolge hatte die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg die meisten Todesopfer zu verzeichnen. Es starben 24 Millionen Staatsangehörige der Sowjetunion. Dazu zählten 9,75 Millionen Soldaten und 14,25 Millionen Zivilisten.

„Der Krieg brachte so viele unerträgliche Prüfungen, Trauer und Tränen mit sich, dass dies nicht vergessen werden kann. Und es gibt keine Vergebung und Entschuldigung für diejenigen, die wieder aggressive Pläne pflegen“, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass Putin.

Es sei fast ein Jahrhundert vergangenen, seit „das monströse Nazi-Biest dreist wurde und in der Mitte Europas an Stärke gewann und die Parolen der rassischen und nationalen Vorherrschaft zunehmend zynisch klangen“.

Putin wörtlich: „Die Geschichte erfordert Schlussfolgerungen und Lehren, aber leider gibt es Versuche, einen Großteil der Ideologie der Nazis und derjenigen, die von der Wahnvorstellung ihrer Exklusivität besessen waren, wieder in den Dienst zu stellen.“

Es gehe dabei nicht um irgendwelche radikale Gruppen oder Terrororganisationen. „Heute beobachten wir eine Versammlung eingefleischter Züchtiger, die Versuche unternehmen, um die Geschichte neu zu schreiben und Verräter und Kriminelle zu rechtfertigen, deren Hände in das Blut von Hunderttausenden Zivilisten getränkt sind.“

In Bezug auf den 22. Juni 1941 sagte Putin: „Der Feind griff unser Land an, kam in unser Land, um zu töten, Tod und Schmerz, Entsetzen und unzählige Leiden zu säen. Er wollte nicht nur die politische Ordnung und das sowjetische System stürzen, sondern uns als Staat, als Nation zerstören. Er wollte unsere Völker vom Erdboden tilgen. Ein allgemeines, beeindruckendes und unbesiegbares Gefühl der Entschlossenheit, die Aggression abzuwehren, das Äußerste zu tun, um den Feind zu vertreiben und sicherzustellen, dass die Verbrecher und Mörder unvermeidlichen und fairen Strafen ausgesetzt sind, war eine Reaktion auf die Invasion der Nazi-Horden.“

Russland werde auch weiterhin seine nationalen Interessen nachdrücklich wahren und die Sicherheit des russischen Volkes gewährleisten, sagte Putin. „Russland schützt konsequent das Völkerrecht. Gleichzeitig werden wir unsere nationalen Interessen nachdrücklich wahren und die Sicherheit unseres Volkes gewährleisten“, so Putin.

Es sei wichtig, die Bedeutung und den Wert des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg „in den Gedanken und Handlungen, Taten und zukünftigen Errungenschaften zum Wohle des Vaterlandes“ zu bewahren.

„Wir werden uns immer daran erinnern, dass es das sowjetische Volk war, das diese große Leistung in der schwierigsten Zeit des Krieges vollbracht hat – in entscheidenden Schlachten, die das Ergebnis des Kampfes gegen den Faschismus prägten. Unser Volk war allein, allein auf dem mühsamen, heldenhaften und Opferweg zum Sieg und kämpfte bis zum bitteren Ende an allen Grenzen, in den grausamsten Schlachten am Boden, auf See und am Himmel“, betonte der russische Präsident.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...

DWN
Politik
Politik Deutschland befindet sich in der größten Rentenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg
22.12.2025

Hinter dem Fachkräftemangel wächst eine Rentenlücke, die Deutschlands Wohlstand und Europas Stabilität bedroht. Ein Topökonom warnt...