Politik

Antwort auf US-geführtes Großmanöver: Russland und Serbien üben gemeinsam den Anti-Terror-Kampf

In der Nähe von Belgrad finden derzeit Manöver von serbischen und russischen Elite-Einheiten statt.
22.05.2021 15:40
Aktualisiert: 22.05.2021 15:40
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Antwort auf US-geführtes Großmanöver: Russland und Serbien üben gemeinsam den Anti-Terror-Kampf
Russische Fallschirmjäger. (Foto: Pixabay)

Russische und serbische Spezialeinheiten führen seit Freitag in der Nähe von Belgrad gemeinsame Manöver durch. Das berichten sowohl die Associated Press als auch die russische Nachrichtenagentur im Staatsbesitz TASS. Die rund 200 Soldaten sollen auf einem abgeschirmten Gelände üben, gemeinsame Operationen gegen Terroristen und Söldner durchzuführen, hieß es von Seiten des russischen Verteidigungsministeriums. Dabei kämen unter realen Bedingungen unter anderem auf gepanzerte Fahrzeuge montierte Maschinengewehre als auch Sturmgewehre sowie Sniper-Ausrüstung zum Einsatz. Es werde angestrebt, eine „Situation zu schaffen, die einem echten Kampfeinsatz sehr ähnlich komme“, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Die Übungen sollen sich bis zum 25. Mai hinziehen.

Die Übungen können als eine Antwort auf das von den USA organisierte Großmanöver „Defender Europe 21“ gesehen werden, das Anfang Mai anlief und sich über einen Zeitraum von eineinhalb Monaten bis zum 14. Juni erstrecken soll. Fast 30.000 Soldaten aus über 20 Nationen sollen beteiligt sind, unter anderem auch Bundeswehr-Einheiten. Es findet in Ost- und Südosteuropa statt, nicht zuletzt in den Staaten, die Serbien umgeben. In einer Presserklärung des US-Militärs heißt es: Die Manöver „demonstrieren zum einen unsere Fähigkeit als strategischer Sicherheitspartner im westlichen Balkan und der Schwarzmeer-Region und helfen uns zum anderen dabei, unsere Fähigkeiten in Nordeuropa, dem Kaukasus, der Ukraine sowie Afrika aufrechtzuerhalten.“

Serbien ist eigentlich ein Mitglied der 1994 ins Leben gerufenen Verbindung „Partnerschaft für den Frieden“, dem die Nato sowie 20 europäische und asiatische Staaten angehören, die nicht Mitglied des westlichen Militärbündnisses sind. Darüber hinaus ist das 6,9-Millionen-Einwohner-Land offizieller Beitrittskandidat zur EU. In den letzten Jahren hat die Regierung in Belgrad jedoch auch immer stärker den Anschluss an Russland und China gesucht. Das Reich der Mitte hat seine Investitionen in dem vergleichsweise armen Land - dessen Bruttosozialprodukt mit rund 40 Milliarden Euro per annum geringer ist als das von Mecklenburg-Vorpommern – stark vorangetrieben. Russland dagegen hat immer wieder betont, dass Osteuropa traditionell Teil seiner Einflusszone sei, und serbische Annäherungen an Europa beziehungsweise China kritisiert.

Der serbische Innenminister Alexander Vulin sagte am Donnerstag, dass Russland „ein großartiger Sicherheitspartner“ sei. Beide Länder, sowohl Serbien als auch Russland, könnten nicht von äußeren, sondern nur von inneren Feinden besiegt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...