Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft investiert trotz Krise wieder in Russland

Deutsche Firmen investieren im laufenden Jahr wieder spürbar in Russland, meldet die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer.
31.05.2021 11:28
Lesezeit: 1 min

Deutsche Firmen investieren trotz Corona und politischer Turbulenzen Anfang 2021 wieder spürbar in Russland. Von Januar bis März seien es 1,1 Milliarden Euro gewesen, wie die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) am Montag unter Berufung auf Bundesbank-Daten mitteilte.

Dies sei zwar ein Rückgang um fast ein Viertel zum Vorjahresquartal. Allerdings seien im Gesamtjahr 2020 unter dem Strich dann sogar 370 Millionen Euro an Investitionen aus Russland abgezogen worden. Die Nettodirektinvestitionen hatten 2018 noch auf dem Rekordwert von 3,4 Milliarden Euro gelegen und 2019 bei zwei Milliarden Euro. Unter anderem die Affäre um den russischen Regierungskritiker Alexej Nawalny hat zuletzt die deutsch-russischen Beziehungen getrübt.

"Der gute Trend hoher deutscher Investitionen in Russland, der in Vor-Corona-Zeiten erkennbar war, setzt sich fort", sagte Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Russland.

"Der Investitionsboom der vergangenen Jahre ist neben Großprojekten wie Nord Stream 2, Gasaufbereitungsanlagen von Linde, modernster Zugtechnologie von Siemens oder den hohen Investitionen von Volkswagen in seine russischen Werke insbesondere vom Mittelstand und familiengeführten Unternehmen geprägt."

Zu den größten Herausforderungen in den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen gehören nach wie vor die gegenseitigen Sanktionen. "Die traditionelle AHK-Geschäftsklimaumfrage unter unseren 1000 Mitgliedsunternehmen zeigt, dass die deutsche Wirtschaft in Russland auf ein Ende der Sanktionsspirale hofft", erklärte AHK-Präsident Rainer Seele.

"Wir appellieren deshalb an die Politiker in Moskau, Washington, Berlin, Brüssel und Paris, noch stärker auf ernsthaften Dialog zu setzen, um die Streitfragen zu lösen."

Beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF) kommen vom 2. bis 5. Juni Vertreter von Wirtschaft und Politik zusammen.

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