Wirtschaft

Inflationärer Schub: Großhandelspreise mit stärkstem Anstieg seit 2008, CO2-Sondersteuer macht sich bemerkbar

Die Preise im Großhandel sind im Mai stark gestiegen. In Deutschland verstärkt die Sondersteuer auf CO2 die inflationäre Wirkung der ohnehin steigenden Weltmarktpreise für Rohstoffe.
11.06.2021 09:13
Aktualisiert: 11.06.2021 09:13
Lesezeit: 1 min
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Die Preise im Großhandel steigen in Folge der Corona-Krise derzeit so stark wie seit Juli 2008 nicht mehr. Sie lagen im Mai um 9,7 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb nochmals: Im April 2021 hatte es ein Plus von 7,2 Prozent gegeben und im März von 4,4 Prozent. Von April auf Mai kletterten die Preise um 1,7 Prozent. Grund für die starke Veränderung sind die Auswirkungen der Virus-Pandemie. Denn vor einem Jahr waren im Zuge der Rezession viele Preise in den Keller gegangen. In der Folge ergeben sich jetzt im Vorjahresvergleich hohe Zuwächse. Aber auch der Anstieg der Import- und Erzeugerpreise hinterlässt Spuren. Zuletzt hatte China von stark steigenden Produzentenpreisen im Monat Mai berichtet.

Sondersteuern auf CO2 machen sich bemerkbar

Größten Einfluss auf die Inflationsrate im Großhandel hatten im Mai Mineralölerzeugnisse, die sich um fast 47 Prozent verteuerten. Angetrieben werden diese zum einen durch den vergleichsweise hohen Weltmarktpreis für Rohöl, andererseits jedoch von den Sondersteuern auf das Naturgas CO2. So steigt einerseits der Preis für CO2-Emissionsrechte im europäischen Handel seit einigen Monaten deutlich an, andererseits verteuert die zu Jahresbeginn von der Bundesregierung eingeführte Sondersteuer auf CO2 sämtliche fossilen Energieprodukte.

Besonders kräftige Preisanstiege zum Vorjahr gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen mit einem Plus von 64,6 Prozent sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (41,2 Prozent). Roh- und Schnittholz wurde im Vorjahresvergleich ebenfalls erheblich teurer (37,7 Prozent), ebenso Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (22,9 Prozent) sowie chemische Erzeugnisse (11,4 Prozent). Lieferprobleme bei Baumaterialien wie Stahl, Metall und Holz machen auch der Baubranche zu schaffen.

Niedriger als im Mai 2020 waren auf Großhandelsebene dagegen insbesondere die Preise für Datenverarbeitungsgeräte und Software (-4,7 Prozent) sowie lebende Tiere (-2,5 Prozent).

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