Politik

Digitaler Impfnachweis: So funktioniert der Corona-Pass der EU

Lesezeit: 2 min
16.06.2021 22:12  Aktualisiert: 16.06.2021 22:12
Das „Digitale Corona-Zertifikat“ ist umstritten. Doch die EU liefert zahlreiche Informationen zur Funktionsweise des digitalen Impfnachweises. Folgende Fragen werden beantwortet: Wie funktioniert das Zertifikat? Kann man auch ohne Impfung in ein anderes EU-Land reisen? Welche Daten enthält das Zertifikat? Sind die Daten sicher?

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Die EU informiert die Bürger darüber, wie sie das „Digitale Corona-Zertifikat“ erhalten. Die Informationen zum Zertifikat werden unverändert wiedergegeben:

Für die Ausstellung sind die nationalen Behörden zuständig. Es könnte beispielsweise von Testzentren oder Gesundheitsbehörden oder direkt über ein eHealth-Portal ausgestellt werden.

Die digitale Version kann auf einem mobilen Gerät gespeichert werden. Man kann auch eine Papierfassung anfordern. Beide Versionen weisen einen QR-Code mit zentralen Informationen sowie eine digitale Unterschrift auf, um die Echtheit des Zertifikats zu bestätigen.

Die Mitgliedstaaten haben sich auf ein gemeinsames Muster geeinigt, das sowohl elektronisch als auch auf Papier die Erkennung erleichtert.

Das digitale COVID-Zertifikat der EU wird in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt. Es wird dafür sorgen, dass derzeit geltende Beschränkungen abgestimmt aufgehoben werden können.

Auf Reisen sollte man mit einem digitalen COVID-Zertifikat der EU grundsätzlich von Freizügigkeitsbeschränkungen ausgenommen sein: Die Mitgliedstaaten sollten davon absehen, Inhaber von digitalen COVID-Zertifikaten der EU mit zusätzlichen Reisebeschränkungen zu belegen, es sei denn, diese sind zum Schutz der öffentlichen Gesundheit notwendig und verhältnismäßig.

In einem solchen Fall – beispielsweise angesichts einer neuen bedenklichen Variante – müsste der betreffende Mitgliedstaat die Kommission und alle anderen Mitgliedstaaten benachrichtigen und diese Entscheidung begründen.

Wie funktioniert das Zertifikat?

Das digitale COVID-Zertifikat der EU enthält einen QR-Code mit elektronischer Signatur zum Schutz vor Fälschung.

Bei der Kontrolle werden QR-Code und Signatur überprüft.

Jede ausstellende Stelle (Krankenhaus, Testzentrum oder Gesundheitsbehörde) hat ihren eigenen digitalen Signaturschlüssel. Sämtliche Schlüssel sind EU-weit in einer sicheren Datenbank gespeichert.

Die EU-Kommission hat eine Schnittstelle eingerichtet, über die alle Zertifikat-Signaturen EU-weit überprüft werden können. Hierbei werden keine personenbezogenen Daten des Zertifikat-Inhabers übermittelt, da dies für die Überprüfung der elektronischen Signatur nicht erforderlich ist. Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten auch bei der Entwicklung nationaler Software und Apps für die Ausstellung, Speicherung und Überprüfung von Zertifikaten sowie bei den erforderlichen Tests zwecks Zuschaltung zur EU-Schnittstelle unterstützt.

Kann man auch ohne Impfung in ein anderes EU-Land reisen?

Ja. Das digitale COVID-Zertifikat der EU soll den freien Personenverkehr innerhalb der EU erleichtern. Es ist aber keine Voraussetzung für die Freizügigkeit. Sie ist ein Grundrecht in der EU. Das digitale COVID-Zertifikat der EU dient auch dem Nachweis von Testergebnissen, deren Vorlage von staatlicher Seite häufig verlangt wird. Das Zertifikat bietet den Mitgliedstaaten die Möglichkeit, die bestehenden Beschränkungen aus Gründen der öffentlichen Gesundheit anzupassen. In Anbetracht der Urlaubszeit wird die derzeit geltende Empfehlung zur Koordinierung der Freizügigkeitsbeschränkungen in der EU ebenfalls bis Mitte Juni geändert.

Spielt es eine Rolle, mit welchem Corona-Impfstoff ich geimpft wurde?

Jede geimpfte Person erhält ein Impf-Zertifikat. Der verwendete Impfstoff spielt dabei keine Rolle. Bei der Aufhebung der Freizügigkeitsbeschränkungen müssen die Mitgliedstaaten Impfbescheinigungen für Impfstoffe akzeptieren, die in der EU zugelassen wurden. Die Mitgliedstaaten können beschließen, diese Regelung auch auf innerhalb der EU Reisende auszudehnen, die einen anderen Impfstoff erhalten haben.

Die Mitgliedstaaten entscheiden ebenfalls selbst darüber, ob sie eine Impfbescheinigung bereits nach einer Dosis oder erst nach Abschluss eines vollständigen Impfzyklus akzeptieren.

Welche Daten enthält das Zertifikat? Sind die Daten sicher?

Das digitale COVID-Zertifikat der EU enthält notwendige zentrale Informationen wie Name, Geburts- und Ausstellungsdatum sowie Angaben zu Impfstoff/Test/Genesung und ein individuelles Erkennungsmerkmal. Diese Daten bleiben Teil des Zertifikats und werden nicht gespeichert oder einbehalten, wenn ein Zertifikat in einem anderen Mitgliedstaat überprüft wird.

Die Zertifikate enthalten nur eine begrenzte Anzahl notwendiger Daten. Diese Daten dürfen von den Behörden der besuchten Länder nicht gespeichert werden. Zu Authentifizierungszwecken wird nur die Gültigkeit des Zertifikats kontrolliert, indem überprüft wird, wer es ausgestellt und unterzeichnet hat. Alle gesundheitsbezogenen Daten verbleiben bei dem Mitgliedstaat, der das digitale COVID-Zertifikat der EU ausgestellt hat.

Weitere Fragen und Antworten zum „Digitalen Corona-Zertifikat“ – HIER.


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