Unternehmen

BASF drückt mit größtem Windpark der Welt dem Markt seinen Stempel auf

Lesezeit: 2 min
28.06.2021 17:18
Die Pandemie hat den Ausbau der Windenergie verlangsamt. Jetzt kommt wieder eine massive Bewegung in den Markt.
BASF drückt mit größtem Windpark der Welt dem Markt seinen Stempel auf
Der Raps blüht vor einem Windpark mit Windkraftanlagen im Sonnenschein. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Dieser Windpark wird ein wichtiger Baustein, um unseren Verbundstandort Antwerpen und andere europäische Standorte mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Es ist die erste Großinvestition der BASF in Anlagen für erneuerbaren Strom. Mit dieser Investition sichern wir uns signifikante Mengen an Strom aus erneuerbaren Quellen für BASF. Das ist ein Schlüsselelement für unsere Transformation hin zur Klimaneutralität“, sagt Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE.

So kommentierte der Manager den Einstieg des Konzerns in den Markt für erneuerbare Energien. Das Unternehmen hat vom schwedischen Energieversorger Vattenfall fast 50 Prozent der Anteile an dem Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) übernommen. Der Kaufpreis: 300 Millionen Euro.

Einschließlich des BASF-Beitrags zum Bau des Windparks beträgt das finanzielle Engagement rund 1,6 Milliarden Euro. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wird ein Abschluss der Transaktion im vierten Quartal 2021 erwartet. Die Offshore-Montagearbeiten des Windparks werden im Juli 2021 beginnen. Danach wird der HKZ der größte Offshore-Windpark der Welt mit einer Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt oder 1.500 Megawatt sein.

Hintergrund: Damit drückt BASF dem gesamten Wind-Markt seinen Stempel auf. Zur Einordnung: Anfang 2020 betrug die Gesamtkapazität in den Niederlanden gerade einmal 5.000 Megawatt. Der neue Park wird somit das bisherige Volumen in dem Land um mehr als ein Drittel vergrößern. Allerdings befinden sich die Niederlande im Europavergleich nur auf dem 10. Platz unter zehn aufgelisteten Nationen. An der Spitze steht Deutschland (61.357 Megawatt), gefolgt von Spanien (25.808 Megawatt) und Großbritannien (23.515 Megawatt). Das gesamte Volumen beträgt in diesen zehn Ländern 169.000 Megawatt.

Doch nicht nur bei BASF, sondern auch beim Hamburger Hersteller für Turbinen, Nordex, ist eine positive Entwicklung zu beobachten. Allerdings stammt der Großteil der neuen Aufträge, die das Unternehmen verbucht hat, von Auftraggebern, die sich außerhalb von Europa befinden.

Ganz viele Aufträge für deutsche Hersteller - aber nicht aus Europa

Das brasilianische Energieunternehmen AES Brasil hat den Deutschen eine Großorder mit einem Volumen von 314 Megawatt erteilt. Das Projekt befindet sich 100 Kilometer westlich der Stadt Natal im Bundesstaat Rio Grande do Norte. Der Standort weist konstante durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von rund 9,2 Meter pro Sekunde oder 33 Kilometer pro Stunde auf und hat einen hohen Kapazitätsfaktor.

Zusätzlich steht unmittelbar vor einer Einigung über die Lieferung von 180 Windkraftanlagen der 5-Megawatt-Klasse. Der Auftraggeber ist Acciona Energia aus Australien. Aus Europa stammt wiederum eine Order, die ein Auftragsquartett aus Finnland erteilt hat. Ihr Name wird nicht genannt. Das Volumen der Bestellungen 200 Megawatt.

Und das ist noch nicht alles: Auch Siemens Gamesa (SG) freut sich darüber, dass die Auftragsbücher immer voller werden. So hat das internationale Unternehmen zwei neue Verträge unterzeichnet, die insgesamt 17 Turbinen und eine Leistung von 85 Megawatt umfassen – im Vergleich zu anderen Ordern ist dies allerdings eher klein. SG ist in Spanien, das zu den größten Märkten Europas gehört, eines der wichtigsten Akteure, wenn es um den Bau von Windanlagen geht. So hat das Unternehmen bisher dort insgesamt 15 Gigawatt oder 53 Prozent der Gesamtkapazität Spaniens errichtet.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...