Technologie

Weltwirtschaftsforum simuliert globale Cyber-Attacke auf die Lieferkette eines Unternehmens

Am 9. Juli 2021 wird das Weltwirtschaftsforum und seine Partner eine globale Cyber-Attacke simulieren. „Ein Cyberangriff mit COVID-ähnlichen Merkmalen würde sich schneller und weiter ausbreiten als jedes biologische Virus“, so die Organisation.
04.07.2021 19:23
Aktualisiert: 04.07.2021 19:23
Lesezeit: 2 min
Weltwirtschaftsforum simuliert globale Cyber-Attacke auf die Lieferkette eines Unternehmens
Der Deutsche Klaus Schwab (L), Gründer und Präsident des World Economic Forum, und US-Vizepräsident Joe Biden (R) sprechen während der Crystal Award Ceremony am Vorabend der Eröffnung der 46. Jahrestagung des World Economic Forum, WEF , in Davos, Schweiz, 19. Januar 2016. (Foto: dpa) Foto: Jean-Christophe Bott

Das World Economic Forum (WEF) wird am 9. Juli 2021 eine globale Cyber-Attacke simulieren, um sich weiter auf eine potenzielle Cyber-Pandemie vorzubereiten, die laut WEF-Gründer Klaus Schwab schlimmer sein wird als die aktuelle globale Krise. Die Zeitung „Die Presse“ berichtet: ,Das Vorhaben soll demnächst starten und nennt sich „Cyber Polygon 2021“. Die Übungsannahme: Eine globale Cyberattacke auf die Lieferkette eines Unternehmens, in Echtzeit wird dann darauf reagiert. Veranstalter ist das World Economic Forum (WEF).‘ Der Datenverkehr ist sehr hoch, durch die Pandemie wurde er noch verstärkt. Beinahe alles läuft digital: Videokonferenzen, Bestellungen von Waren, interner Datenfluss und Datenbanken, Kommunikation, Information. Cyberattacken könnten sich daher verheerend auswirken und sind eine reale Gefahr. Es kommt immer wieder vor, dass etwa Firmen lahmgelegt werden oder Erpressungen durch Kriminelle nach Blockierung der Rechner versucht werden. Was tun? Und wie sich darauf vorbereiten, wenn das Internet ausfällt?“

Mehr zum Thema: Schwabs Prognose trifft ein: Cyber-Angriff legt Kassensysteme von Lebensmittel-Kette lahm, 800 Supermärkte bleiben dicht

In diesem Jahr simuliert „Cyber ​​Polygon 2021“ einen fiktiven Cyberangriff mit Teilnehmern aus Dutzenden von Ländern, die auf „einen gezielten Lieferketten -Angriff auf ein Unternehmensökosystem in Echtzeit“ reagieren“.

Der Cyber-Angriff auf das Unternehmen SolarWinds im Jahr 2020 diente als Weckruf für die immer noch in öffentlichen und privaten Organisationen vorhandenen Angriffslücken in der Lieferkette.

Das WEF berichtet: „Ein Cyberangriff mit COVID-ähnlichen Merkmalen würde sich schneller und weiter ausbreiten als jedes biologische Virus. Seine Reproduktionsrate wäre etwa zehnmal höher als die, die wir mit dem Coronavirus erlebt haben.“

Im November 2020 hatte der Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, gesagt: „Wir alle wissen, dass das erschreckende Szenario eines umfassenden Cyberangriffs die Stromversorgung, den Transport, die Krankenhausleistungen und unsere Gesellschaft insgesamt vollständig zum Erliegen bringen könnte“ (Mehr HIER).

Derzeit besteht laut WEF „die einzige Möglichkeit, die exponentielle Ausbreitung einer COVID-ähnlichen Cyberangriffsbedrohung zu stoppen, darin, die Millionen anfälliger Geräte vollständig voneinander und vom Internet zu trennen“. Aber: „Ein einziger Tag ohne Internet würde unsere Volkswirtschaften mehr als 50 Milliarden US-Dollar kosten.“

Weltwirtschaftsforum treibt digitale Identität voran

In einer Rede auf dem Cyber ​​Polygon 2020 erklärte der ehemalige britische Premierminister Tony Blair zuversichtlich, dass sich Regierungen „absolut, unweigerlich“ in Richtung der Einführung digitaler Identitäten bewegen, berichtet „Sociable“.

Einer der drei Trends, der sich aus den Livestream-Diskussionen und dem Ergebnisbericht zum Cyber ​​Polygon 2020 ergeben, betrifft die Einführung einer digitalen Identität:

Die digitale Identität ist ein wichtiger Bestandteil der Great Reset-Agenda des WEF, da sie sich auf transformative Technologien bezieht, die die vierte industrielle Revolution antreiben, so „Sociable“.

Eine digitale Identität zeichnet alles auf, was Sie online tun, einschließlich Ihrer Inhalte in sozialen Medien, der von Ihnen besuchten Websites und der Geolokalisierung Ihres Smartphones, und sie kann alle Anmeldeinformationen speichern, die Sie normalerweise in einer physischen Brieftasche finden, wie z.B. Führerschein, Versicherungskarte und Kreditkarten. Es geht offenbar um die Einführung von digitalen Ausweisen, die alle Informationen über die Bürger speichern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...