Finanzen

Börsenfonds haben im zweiten Quartal über 40 Tonnen Gold hinzugefügt

Lesezeit: 2 min
10.07.2021 09:22
Mit Gold gedeckte ETFs haben im zweiten Quartal weltweit netto 40,7 Tonnen Gold zu ihren Beständen hinzugefügt und damit den Trend von erheblichen Abflüssen im ersten Quartal wieder umgekehrt.
Börsenfonds haben im zweiten Quartal über 40 Tonnen Gold hinzugefügt
Ein unreiner Goldbarren in der Rand Refinery bei Johannesburg (Südafrika) vor dem Einschmelzen. (Foto: dpa)
Foto: Philip Mostert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im vergangenen Jahr 2020 verzeichneten die weltweiten mit Gold gedeckten ETFs Rekord-Nettozuflüsse. Sie fügten netto fast 231 Tonnen mehr hinzu als im vorherigen Rekordjahr 2009, als sie ihre Bestände um 646 Tonnen erhöhten. Doch einhergehend mit dem Rückgang des Goldpreises floss im ersten Quartal dieses Jahres Gold aus den ETFs ab. Dieser Trend hat sich im zweiten Quartal seit Mai umgekehrt. Nordamerikanische und europäische Fonds waren dabei führend und legten im zweiten Quartal zusammen netto 43,8 Tonnen Gold zu.

Fonds in Asien verzeichneten im zweiten Quartal geringe Abflüsse von 1,6 Tonnen. Die Zuflüsse von 2,3 Tonnen im Juni reichten dort nicht aus, um die relativ starken Verluste vom Mai auszugleichen. Dem World Gold Council zufolge führten "steigende Risikobereitschaft und Gewinnmitnahmen angesichts höherer Goldpreise zu Beginn des Quartals zu einer gewissen Schwäche in Asien, aber dieser Trend kehrte sich gegen Ende des Berichtszeitraums um."

Der Mai war insgesamt der stärkste Monat im zweiten Quartal, die goldgedeckten Fonds legten weltweit um netto 61,3 Tonnen Gold zu. Der Juni zeigte mit weltweiten Nettozuflüssen in die Gold-ETFs von 2,9 Tonnen kaum Bewegung. Nordamerikanische Fonds verzeichneten Zuflüsse von 10,5 Tonnen, und asiatische Fonds legten 2,3 Tonnen zu, aber diese Zuflüsse wurden durch einen Rückgang der Goldbestände europäischer Fonds um 9,4 Tonnen ausgeglichen.

Der Gesamtbestand an börsengehandelten Goldfonds liegt weltweit bei 3623,9 Tonnen im Wert von etwa 205,6 Milliarden Dollar. Das sind etwa 284 Tonnen weniger als der Rekord vom Oktober 2020 mit 3.908 Tonnen. Der World Gold Council prognostiziert vor dem Hintergrund des aktuellen makroökonomischen Umfelds und angesichts anekdotischer Evidenz ein "Aufwärtspotenzial" für weitere Goldinvestitionen im Jahr 2021. Dabei nennt er zwei spezifische Faktoren, die Gold unterstützen werden.

  1. Die Erwartung, dass die Zentralbanken wahrscheinlich für einige Zeit eine lockere Geldpolitik beibehalten werden, was die Opportunitätskosten für das Halten von Gold weiter niedrig hält.
  2. Das aktuelle Niveau der Geldmenge und der Sparquoten in bestimmten entwickelten Märkten, die darauf hindeuten, dass eine höhere Inflationsrate nicht nur vorübergehend sein könnte, was den Bedarf an Gold verstärkt.

Die Zuflüsse von Gold in ETFs haben einen signifikanten Effekt auf den weltweiten Goldmarkt. Sie ermöglichen Investoren den Handel mit Gold, ohne dass diese es selbst halten müssen. Daher sind sie kein Schutz gegen eine Bankenkrise. Aufgrund der Struktur von Gold-ETFs dürften viele Investoren im Falle einer schweren Finanzkrise weder "ihr" physisches Gold noch wenigstens dessen baren Gegenwert erhalten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...