Finanzen

Das sind die wichtigsten Kryptowährungen der Welt

Lesezeit: 2 min
25.07.2021 13:53
Kryptowährungen sind vor über zehn Jahren mit der Finanzkrise entstanden. Befürworter von Bitcoin & Co. schätzen vor allem die Freiheit vor staatlichem Zugriff, Kritiker sehen genau darin ein Einfallstor für Missbrauch.
Das sind die wichtigsten Kryptowährungen der Welt
Eine Frau bedient die App "Bison" der Börse Stuttgart, mit der Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple über ein Smartphone gekauft und verkauft werden können. (Foto: dpa)
Foto: Marijan Murat

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

Krypto- oder Digitalwährungen gibt es noch nicht besonders lange. Entstanden sind sie mit der großen Finanzkrise vor etwas mehr als zehn Jahren. Die neuartigen Anlageformen haben viele Fans, aber auch zahlreiche Gegner. Befürworter schätzen vor allem die Freiheit vor staatlichem Zugriff, Kritiker sehen genau darin ein Einfallstor für Missbrauch. Das soll sich ändern: Die EU-Kommission will das bisher weitgehend ungeregelte Digitalgeld regulieren. Welche Kryptowährungen wären betroffen? Ein Überblick:

BITCOIN: Der Bitcoin ist die bei weitem älteste und bekannteste Digitalwährung. Er hat zudem mit aktuell etwa 60 Prozent den größten Marktanteil unter den derzeit rund 7000 Kryptowährungen. Entstanden ist der Bitcoin zu Zeiten der Finanzkrise 2008. Sein Erfinder ist bis heute nur unter einem Decknamen bekannt. Wichtigste Merkmale des Bitcoin sind seine dezentrale Organisation und die Verwendung der Datenbanktechnik „Blockchain“. Beides zusammen sichert den Bitcoin-Nutzern ein hohes Maß an Anonymität: Zahlungen in Bitcoin sind praktisch nicht nachzuverfolgen.

ETHER: Ether ist nach Bitcoin die zweitgrößte Digitalwährung der Welt. Ihr Marktanteil beträgt etwas mehr als zehn Prozent. Kennzeichnend für Ether ist zum einen die ebenfalls dezentrale Organisation des zugrundeliegenden Netzwerks Etherum. Zum anderen - und das ist ein wichtiger Unterschied zum Bitcoin - liegt ein Schwerpunkt von Ether auf „intelligenten Verträgen“. Bei diesen sogenannten Smart Contracts handelt es sich im Grunde um kleine Computerprogramme, die Verträge nach der Zahlungsabwicklung quasi automatisch ausführen können. Ähnlich wie der Datenbanktechnik Blockchain wird Smart Contracts eine große Zukunft vorhergesagt.

TETHER: Tether gehört zu den „Stable Coins“, deren Wert durch die Unterlegung mit klassischen Anlagen garantiert wird. Im Fall von Tether ist es die weltgrößte Währung US-Dollar. Dadurch wird jedoch eine wichtige Idee des Kryptowährungskonzepts verletzt, nämlich die Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - erfreut sich Tether großer Beliebtheit. Ein Vorteil der Anbindung an den US-Dollar ist nämlich, dass der Kurs im Vergleich zu anderen Digitalwährungen weniger stark schwankt. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Zweifel, ob die behauptete Deckung mit US-Dollar den Tatsachen entspricht.

LIBRA: Ähnlich wie Tether ist Libra eine Digitalwährung nach dem Prinzip „Stable Coins“, jedoch mit zwei gewaltigen Unterschieden. Erstens: Es gibt sie noch gar nicht. Zweitens: Hinter Libra steht mit Facebook eines der mächtigsten Technologieunternehmen der Welt. Die Idee von Libra ist, einer Digitalwährung auf breiter Front den kommerziellen Durchbruch zu verschaffen. Das Problem: Staatliche Institutionen sind davon überhaupt nicht begeistert. Zwar untersuchen auch Staaten und Zentralbanken seit längerem, wie sie sich das Konzept digitaler Währungen nutzbar machen können. Sie lassen sich dabei aber nicht gerne das Zepter aus der Hand nehmen. Auf entsprechend großen Widerstand stößt daher die von Facebook initiierte „Libra Association“ mit ihrem Vorhaben.

DIGITAL-YUAN: Schon länger arbeitet China an der digitalen Variante seiner Währung Yuan oder Renminbi. Das Vorhaben steht im klaren Gegensatz zu den freiheitlichen Ideen, die die Vordenker digitaler Währungen einst hatten. Denn eine staatlich unkontrollierte, dezentrale Währung mit anonymisierten Zahlungsvorgängen ist sicherlich nicht das, was die politische Führung der Volksrepublik im Sinn hat. Im Gegenteil dürfte ihr eher daran gelegen sein, Zahlungsvorgänge und damit verbundene Geschäfte möglichst engmaschig zu kontrollieren. Der Digital-Yuan kann damit als eine Art Gegenentwurf zur Ur-Kryptowährung Bitcoin angesehen werden.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...