Die jamaikanische Generalstaatsanwaltschaft arbeitet an einer Petition an die britische Monarchin Elisabeth II., deren zentraler Inhalt die Forderung nach Reparationen für das unter der britischen Gewaltherrschaft erlittene Unrecht darstellt.
Wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet, belaufen sich die finanziellen Wiedergutmachungsforderungen auf rund 7,6 Milliarden Pfund. Die Summe spiegelt jene Ausgleichszahlungen der britischen Regierung wider, welche sie den in Jamaika ansässigen Sklavenhaltern nach Abschaffung der Sklaverei auf der Insel im Jahr 1834 zukommen ließ.
„Wir hoffen auf wiedergutmachende Gerechtigkeit und erwarten diese wenn sie (die Briten - die Red.) ernsthaft daran interessiert sind, die von unseren Vorfahren erlittenen Schäden zu reparieren“, zitiert Reuters die Kultusministerin des Landes, Olivia Grange. „Unsere afrikanischen Vorfahren wurden aus ihrer Heimat mit Gewalt verschleppt und erlitten unvergleichliche Grausamkeiten in Afrika, während die Zwangsarbeit zum Vorteil des Britischen Empires leisten mussten. Eine Entschädigung ist längst überfällig.“
Staatsanwalt Mike Henry, welcher die Petition erarbeitet, wird mit den Worten zitiert: „Ich bitte darum, dass den Sklaven jenes Geld gegeben wird, dass den Sklavenhaltern damals gegeben wurde. Ich tue dies, weil ich mein ganzes Leben dagegen gekämpft habe, gegen die Sklaverei, welche die Menschen entmenschlicht hat.“