Finanzen

Bund steigt bei Pfandbriefbank pbb komplett aus

Der Bund steigt aus der Deutschen Pfandbriefbank, die das Nachfolgeinstitut von Hypo Real Estate, aus.
12.08.2021 14:26
Lesezeit: 1 min

13 Jahre nach der Rettung der Hypo Real Estate in der Finanzkrise ist deren Nachfolge-Institut Deutsche Pfandbriefbank (pbb) bald wieder ganz in privater Hand. Der staatliche deutsche Bankenrettungsfonds FMS werde seine restliche Beteiligung an der pbb von 3,5 Prozent marktschonend über die Börse verkaufen, teilte die Deutsche Finanzagentur am Donnerstag in Frankfurt mit. Mit seinem Engagement bei der pbb hat der Staat Gewinn gemacht: Von 80 Prozent der Anteile an dem Münchner Immobilienfinanzierer hatte er sich schon 2015 beim Börsengang getrennt, 2018 verkaufte er weitere 16,5 Prozent. Bereits damit hatte der FMS 2,5 Milliarden Euro eingenommen - mehr als die 2,3 Milliarden, die als Kapitalspritze allein an die heutige pbb geflossen waren.

„Mit dieser erfreulichen Bilanz endet das Mandat des Bundes und die Bank ist wieder vollständig in private Hände zu geben“, sagte die Geschäftsführerin der Finanzagentur, Jutta Dönges. Die pbb arbeite seit dem Börsengang durchgängig profitabel und mit einer „komfortablen Eigenkapitalausstattung.“ Das Paket des FMS ist an der Börse rund 45 Millionen Euro wert. Mit 9,56 Euro ist die Aktie allerdings weniger wert als zum Börsenstart vor sechs Jahren.

Insgesamt fällt die Zwischenbilanz der Bankenrettung in der Finanzkrise von 2008 bisher aber negativ aus. Bis Ende 2020 sind beim Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) Verluste von 23,3 Milliarden Euro aufgelaufen. Die Beteiligung von 15,6 Prozent an der Commerzbank etwa ist nur noch ein Fünftel des Kaufpreises wert. In die Hypo Real Estate (HRE), die sich am überhitzten Immobilienmarkt verhoben hatte, hatte der Bund insgesamt 9,8 Milliarden Euro frisches Kapital gesteckt. Mit 7,6 Milliarden Euro steht der FMS nun noch im Feuer. Die Abwicklung der HRE-Bestände dürfte sich noch Jahre hinziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...