Die britischen Immobilienpreise sind vor dem Auslaufen von Steuererleichterungen so stark gestiegen wie seit rund 17 Jahren nicht mehr. Sie zogen im Juni um durchschnittlich 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Im Mai hatte das Plus 9,8 Prozent betragen.
Finanzminister Rishi Sunak hatte im Juli 2020 die Steuer auf Hauskäufe für ein Jahr gesenkt, um den Einbruch bei den Immobilienverkäufen zu stoppen. Seit Juli liegt sie nun wieder auf ihrem alten Niveau, weshalb viele Briten im Juni ihre Immobiliengeschäfte noch unter Dach und Fach bringen wollten. „Die Preise drehten deshalb durch“, sagte Lucy Pendleton vom Londoner Immobilienmakler James Pendleton. Viele Briten suchten nach geräumigeren Wohnungen, da Homeoffice seit Ausbruch der Pandemie üblich und der Platzbedarf zu Hause gestiegen ist.
Besonders kräftig zogen im Juni die Hauspreise im Nordwesten Englands an. Hier lag das Plus bei 18,6 Prozent. In der Hauptstadt London nahmen sie dagegen „nur“ um 6,3 Prozent zu.