Politik

Johnson bricht Wahlversprechen, Steuern sollen erhöht werden

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will mit Steuererhöhungen auf die im Zuge der Corona-Krise gestiegenen Kosten im Sozial- und Gesundheitssystem reagieren. Mit diesem Bruch eines Wahlversprechens verärgerte Johnson allerdings einige Parteifreunde.
07.09.2021 16:07
Lesezeit: 1 min
Johnson bricht Wahlversprechen, Steuern sollen erhöht werden
Boris Johnson am Montag im britischen Unterhaus. (Foto: dpa) Foto: House Of Commons

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will mit Steuererhöhungen auf die im Zuge der Corona-Krise gestiegenen Kosten im Sozial- und Gesundheitssystem reagieren. Johnson betonte am Dienstag im britischen Parlament, es gehe dabei um wichtige und zugleich verantwortungsbewusste Entscheidungen.

"Es wäre unverantwortlich, die Kosten über höhere Kredite und höhere Schulden zu tragen." Mit diesem Bruch eines Wahlversprechens verärgerte Johnson allerdings einige Parteifreunde aus der regierenden konservativen Partei. Im Wahlmanifest der Partei hatte es noch geheißen, zur Finanzierung des Sozialsystems würden keine Steuern erhöht.

Den Plänen zufolge soll ein 1,25 Prozentpunkte umfassender Aufschlag auf die Sozialversicherungsbeiträge von Beschäftigten und Arbeitgebern ab April 2022 dabei helfen, eine Reform des britischen Sozialsystems zu finanzieren. Ein gleich hoher Aufschlag soll auch bei der Steuer auf Dividenden erhoben werden. Johnson zufolge würden durch den Schritt innerhalb von drei Jahren rund 36 Milliarden Pfund in die Staatskasse fließen.

Während der Ankündigung des Premierministers war deutlich Unruhe unter den Mitgliedern der konservativen Partei zu vernehmen. Für Jahrzehnte hatte die Partei als Verteidigerin niedriger Steuern in Großbritannien gegolten. Einige Abgeordnete befürchten nun, nach der nächsten Wahl, die 2024 ansteht, womöglich ihren Sitz zu verlieren.

"Ich erkenne an, dass dies ein Versprechen aus dem Manifest bricht, was nicht etwas ist, was ich leichtfertig mache, aber eine globale Pandemie stand in niemandes Manifest," sagte Johnson.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...