Politik

Panik-Käufe an britischen Tankstellen, Szenen wie im Sozialismus

Nachdem BP mitgeteilt hatte, dass die Tankstellen aufgrund zu weniger Lkw-Lieferungen nicht ausreichend mit Kraftstoffen beliefert werden können, haben in Großbritannien Panik-Käufe begonnen. Landesweit bilden sich aktuell vor britischen Tankstellen lange Auto-Schlangen, um Kraftstoffe zu horten.
25.09.2021 15:27
Aktualisiert: 25.09.2021 15:27
Lesezeit: 1 min
Panik-Käufe an britischen Tankstellen, Szenen wie im Sozialismus
In Großbritannien sind an den Tankstellen Panik-Käufe ausgebrochen. (Screenshot)

Einen Tag nachdem der Ölriese BP vor einer Rationierung von Benzin und Diesel an britischen Tankstellen gewarnt hatte, haben die Briten mit Panik-Käufen bei Kraftstoffen begonnen. An Tankstellen im ganzen Land reihen sich Autos und Lastwagen auf den Straßen. Ein BP-Sprecher teilte mit, dass ein Lkw-Fahrermangel dazu geführt habe, dass keine Kraftstoffe von Raffinerien zu den Tankstellennetzen transportiert werden können. Diese Worte führten schlussendlich dazu, dass die Briten auf das Horten von Kraftstoffen setzen, berichtet der „Guardian“.

Die Szenen langer Schlangen an Tankstellen wecken Erinnerungen an die Opec-Ölkrise von 1973 und die Treibstoffknappheit im Jahr 2000. Am Freitagnachmittag sagte Verkehrsminister Grant Shapps den Briten bei Sky News, dass es keinen Treibstoffmangel gebe und „alle wie gewohnt weitermachen“ sollen. Seine beruhigenden Worte reichten nicht aus, um die Kaufpanik zu stoppen, die voraussichtlich noch einige Tage andauern wird.

Die Polizei von Lincolnshire sagte: „Wir haben heute Morgen Berichte über lange Warteschlangen an einigen Tankstellen im Landkreis erhalten. Dies ist eine potenzielle Gefahr für Fahrzeuge, die andere Fahrten unternehmen. Obwohl wir anerkennen, dass einige Leute an diesem Wochenende besonders daran interessiert sein könnten, ihre Fahrzeuge zu betanken, möchten wir die Autofahrer respektvoll bitten, vernünftig zu sein, wenn sie Entscheidungen über das Einreihen in eine Warteschlange an einer Tankstelle treffen.“

Die Polizei von Bedfordshire twitterte: „Wir bitten Sie, sicherzustellen, dass Sie während der Warteschlangen keine Straßen blockieren. Es ist wichtig, dass Rettungsfahrzeuge jederzeit passieren können.“

„In Bezug auf die erwartete Ankündigung der Regierung, dass eine Änderung der Visabestimmungen ausländischen LKW-Fahrern die Rückkehr nach Großbritannien ermöglichen würde, sagte King: „Wir haben gestern Abend Gespräche mit Regierungsministern geführt und mit den großen Kraftstoffunternehmen gesprochen, und wir können nur wiederholen, dass es kein Problem mit der Versorgung an der Quelle gibt“, so der Chef des britischen Automobilverbands, Edmund King.

Die Benzin- und Dieselknappheit, die die Panik-Käufe auslösen werden, werden nur dazu führen, dass es zu höheren Preisen kommt – inmitten einer sich ausweitenden Erdgas-Krise. Stark steigende Erdgaspreise hatten in den vergangenen Wochen die Schließung mehrerer Düngemittelfabriken in Großbritannien erzwungen. Die Herstellung von Düngemitteln ist eine der Hauptquellen zur Erzeugung des lebenswichtigen Naturgases Kohlenstoffdioxid (CO2). CO2 wird von einer Vielzahl von Branchen benötigt - etwa zur Vakuumierung von Verpackungen, zur Herstellung von Softdrinks oder zur Kühlung von Atomkraftwerken (Mehr HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...