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Knappe Rohstoffe: BASF setzt auf Ausbau des Batterierecycling

Der Chemiekonzern BASF will in großem Stil in die Wiederverwertung ausgebrannter Auto-Antriebsbatterien einsteigen.
27.09.2021 16:26
Aktualisiert: 27.09.2021 16:26
Lesezeit: 1 min
Knappe Rohstoffe: BASF setzt auf Ausbau des Batterierecycling
Jürgen Fuchs (l), Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH, spricht mit Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident, über das Unternehmen. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Nach der Recycling-Partnerschaft mit dem Batteriehersteller CATL setzt BASF auf einen weiteren Aufbau des Geschäfts mit der Wiederverwertung von Altbatterien aus Elektroautos. Nur so sei der Zugang zu knappen Metallen langfristig zu sichern, sagte BASF-Technologiechefin Melanie Maas-Brunner in einem Pressegespräch. „Die Rohstoffe sind de facto nicht zu Genüge vorhanden.“ Der Chemiekonzern baut angesichts der steigenden Produktion von E-Autos ein weltweites Produktionsnetzwerk für Kathodenmaterialien aus - in Europa errichtet BASF dafür Anlagen im finnischen Harjavalta und sowie in Schwarzheide in Brandenburg. „Man muss den Zugang zu den Metallen haben. Den kann man über Partnerschaften bekommen. Den bekommt man aber auch, indem man in das Recycling von Batterien geht.“

BASF könne sein Geschäft mit Kathodenmaterialien - ein wichtiger Bestandteil für die Batterien von Elektrofahrzeugen - im Prinzip langfristig nur betreiben, „wenn man diese Rohstoffe geschickt im Kreislauf hält.“ Maas-Brunner geht davon aus, dass die Rohstoffmengen für Kathoden aus dem Recycling in etwa fünf bis zehn Jahren die aus dem traditionellen Abbau erreichen könnten. Für die Sicherung von Rohstoffen wie Nickel und Kobalt hat BASF Allianzen mit Bergbauunternehmen eingefädelt, etwa mit der russischen Norilsk Nickel in Finnland und der französischen Eramet in Indonesien. Aber die primären Metallquellen müssten durch recycelte ergänzt werden, sagte Maas-Brunner, die im Februar in den BASF-Vorstand aufrückte.

Noch steckt dieses Geschäft aber in den Kinderschuhen, da ausgediente Batterien noch keine kritische Masse erreicht haben. Experten gehen allerdings davon aus, dass im Jahr 2030 mehr als 1,5 Millionen Tonnen Batteriezellen von Elektrofahrzeugen entsorgt werden müssen. In Schwarzheide in der Lausitz werde BASF den Prototyp einer Batterierecycling-Anlage bauen. „Das haben wir gerade initial genehmigt aus dem Vorstand heraus, um genau diesen Kreis zu schließen.“

BASF hatte Ende vergangenen Jahres bereits angekündigt, im Rahmen seines neuen Kreislaufwirtschaft-Programms ein neues chemisches Verfahren zum Recycling von Batterien entwickeln zu wollen, um die darin enthaltenen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel zurückgewinnen und neu verarbeiten zu können. Mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL kündigte das Unternehmen zudem erst vor wenigen Tagen eine Partnerschaft zum Batterierecycling an.

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