Deutschland

Deutsche Bahn kündigt höchsten Preisanstieg seit zehn Jahren an

Bahnfahren wird im Dezember wieder deutlich teurer. Die Deutsche Bahn verweist auf die hohe Inflation. Im Vergleich sei Bahnfahren günstig.
01.10.2021 12:04
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bahn erhöht die Fahrpreise. Sie steigen am 12. Dezember im Durchschnitt um 1,9 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Tickets zum sogenannten Super-Sparpreis und Sparpreise soll es zwar unverändert ab 17,90 Euro beziehungsweise 21,50 Euro geben. Dafür steigt der Flexpreis und die Preise für Streckenzeitkarten um durchschnittlich 2,9 Prozent. Auch Bahncards werden 2,9 Prozent teurer.

Die Bahn sprach von einer moderaten Preisanpassung und verwies darauf, dass die allgemeine Teuerung derzeit bei 4,1 Prozent liege. «Im langfristigen Vergleich bleibt Bahnfahren weiter günstig», betonte das Unternehmen. Eine Fahrt im Fernverkehr koste auch nach der Preiserhöhung im Dezember etwa so viel wie im Jahr 2012. Bei den Bahncards 25 und 50 sei es die erste Erhöhung seit sieben Jahren.

Der Preisaufschlag von insgesamt durchschnittlich 1,9 Prozent ist der höchste seit 2012. Danach hatte es zum Teil auch Nullrunden gegeben. 2020 sanken die Preise im Fernverkehr um zehn Prozent, nachdem der Bund die Mehrwertsteuer gesenkt hatte. Damit sollten mehr Menschen dazu bewegt werden, Bahn zu fahren statt ins Auto oder Flugzeug zu steigen.

Dem Staatskonzern geht es finanziell schlecht. Zu Problemen im Auslandsgeschäft und im Güterverkehr kam die Corona-Krise als schwere Belastung hinzu. Allein im ersten Halbjahr 2021 fuhr der hoch verschuldete Konzern einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ein.

Dennoch bleibt das Ziel, die Fahrgastzahl im Fernverkehr bis 2030 verglichen mit 2015 zu verdoppeln. Das soll dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele im Verkehr erreicht. Dafür fließen Milliarden in Züge, das Schienennetz und zusätzliche Mitarbeiter.

Eine Preiserhöhung im Regionalverkehr hat die Bahn für dieses Jahr noch nicht angekündigt. Dort macht die Bahn die Preise jedoch nur für Fahrten außerhalb von Verkehrsverbünden, was etwa jede fünfte Kundenfahrt betrifft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...