Sechs Verdächtige, darunter vier Russen, wurden wegen einer angeblichen Verschwörung gegen tschetschenische Dissidenten in der Türkei inhaftiert, berichtet der englischsprachige Dienst der Nachrichtenagentur „AP“.
Die Verdächtigen seien wegen „politischer und militärischer Spionage“ festgenommen worden, teilte der türkische Sender „TRT News“ mit. Sie hätten „bewaffnete Aktionen und Spionage“ gegen tschetschenische Oppositionelle vorbereitet, hieß es weiter. Zu den Verdächtigen gehören auch ein Ukrainer und ein Usbeke.
Der Bericht besagt, dass sie am 8. Oktober 2021 in einer von der Staatsanwaltschaft in Istanbul geleiteten Untersuchung zunächst in der Mittelmeerprovinz Antalya festgenommen worden waren. Sie werden im Istanbuler Gefängnis Maltepe festgehalten.
Die Anklage wegen Spionage sieht eine Freiheitsstrafe von 15 bis 20 Jahren vor. Viele Dissidenten aus dem gesamten Nahen Osten und Zentralasien haben sich in der Türkei niedergelassen und werden gelegentlich ins Visier genommen. Der saudische Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober 2018 in Istanbul bei einem Mord getötet, der nach Angaben westlicher Geheimdienste von der Regierung in Riad inszeniert wurde.