Der US-Investor Paul Tudor sagt, dass die US-Notenbank Fed die Inflation nicht bekämpfen wolle, sondern sie regelrecht vorantreibe. Das Versprechen der Fed, wonach die Inflation ein vorübergehendes Phänomen darstelle, sei falsch.
Die Inflationsgefahr bedeute den Untergang für traditionelle Aktienportfolios, die zu 60 Prozent in Aktien und zu 40 Prozent in Anleihen aufgeteilt werden.
„Das Hauptproblem, mit dem Main Street-Investoren konfrontiert sind, ist die Inflation, und mir ist ziemlich klar, dass Inflation nicht vorübergehend ist. Es ist wahrscheinlich die größte Bedrohung für die Finanzmärkte und wahrscheinlich auch für die Gesellschaft im Allgemeinen“, sagte Tudor im Gespräch mit dem Fernsehsender „CNBC“.
Die Billionen von Dollars an fiskalischen und geldpolitischen Anreizen seien der Anstoß dafür, dass die inflationäre Phase sehr lange andauern werde. Der Preisdruck werde in den kommenden Monaten weiter zunehmen.
Im Euro-Raum ergibt sich aufgrund der EZB-Geldpolitik dasselbe Bild. Die Inflation im Euroraum hat sich im September weiter verstärkt und den höchsten Stand seit 13 Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung wie von Analysten erwartet bestätigt. Höher war die Inflation zuletzt im September 2008.
Im August hatte die Rate noch bei 3,0 Prozent und im Juli bei 2,2 Prozent gelegen. Besonders stark verteuerte sich im September erneut Energie, die 17,6 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor. Preise für Industriegüter stiegen um 2,1 Prozent. Lebens- und Genussmittel kosteten 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dienstleistungen waren 1,7 Prozent teurer. Die Kernteuerungsrate ohne Energie und Lebensmittel stieg ebenfalls. Sie erhöhte sich von 1,6 Prozent im August auf 1,9 Prozent. Volkswirte hatten dies erwartet. Die Kerninflation gilt vielen Ökonomen als zuverlässigere Messgröße für die Teuerung, da sie in der Regel weniger stark schwankt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an. Diese Rate wird derzeit klar überschritten. Die EZB betrachtet den Inflationsanstieg aber als temporär und verweist auf zahlreiche Sondereffekte, die überwiegend auf die Corona-Pandemie zurückgehen. Damit folgt sie der „Erzählung“ der Fed, die Tudor und weitere Investoren und Ökonomen kritisieren.
Einem Finanzexperten zufolge wird es bald zu einem Mega-Crash an den Finanzmärkten kommen. Der S&P 500 muss früher oder später eine Kurskorrektur vornehmen, was einen zweistelligen Absturz nach sich ziehen werde. Er rät den Anlegern zu Warren Buffetts Regel Nummer 1 (Mehr HIER).