Politik

Bund der Steuerzahler: „XXL-Bundestag stoppen! 500 Abgeordnete sind genug!“

Der Bund der Steuerzahler protestiert gegen die Rekordgröße des Bundestags von 736 Abgeordneten.
27.10.2021 10:12
Aktualisiert: 27.10.2021 10:12
Lesezeit: 1 min

Mit einer Lichtprojektion an ein Gebäude des Bundestags hat der Bund der Steuerzahler gegen die Rekordgröße des Parlaments von 736 Abgeordneten protestiert, meldet die dpa. „XXL-Bundestag stoppen! 500 Abgeordnete sind genug!“, war am Montagabend für rund 15 Minuten am Paul-Löbe-Haus im Berliner Regierungsviertel zu lesen. Am Abend vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags forderte die Organisation eine grundlegende Reform, um wieder zu einer Verkleinerung des Bundestags zu kommen.

„Eine zwingend nötige Wahlrechtsreform muss den Bundestag effizienter, sparsamer und für die Wähler endlich wieder berechenbar machen“, forderte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel. Der Wähler als Souverän müsse im Mittelpunkt des Wahlrechts stehen, nicht die Egoismen der Parteien.

Holznagel führt in einer Mitteilung aus: „Jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch: Mit 736 Abgeordneten ist der Bundestag so groß wie nie – diese Zahl liegt mit 138 Mandaten über der gesetzlichen Normgröße von 598 Abgeordneten. Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags appelliere ich deshalb an die Fraktionen: Eine zwingend nötige Wahlrechtsreform muss den Bundestag effizienter, sparsamer und für die Wähler endlich wieder berechenbar machen. Der Wähler als Souverän muss im Mittelpunkt des Wahlrechts stehen – nicht die Egoismen der Parteien!

Das aktuelle Wahlrecht erhöht auch die Betriebskosten der Demokratie: Nach unseren Berechnungen wird der neue Bundestag mit 736 Sitzen in dieser Wahlperiode für Mehrkosten von mindestens 410 Millionen Euro gegenüber der Normgröße von 598 Abgeordneten sorgen. So müssen zum Beispiel die Ausgaben für die Entschädigungen angehoben werden, für die Kostenpauschale, für Abgeordnetenmitarbeiter und für die Fraktionsfinanzierung – ohne dass dem vielen Steuergeld ein parlamentarischer Mehrwert gegenübersteht.

Unsere Forderung geht noch über die Normgröße hinaus. Als Bund der Steuerzahler sagen wir: 500 Abgeordnete sind genug! Im Vergleich dazu verursachen die aktuell 736 Mandate sogar Mehrkosten in Höhe von 700 Millionen Euro in der neuen Legislaturperiode. Unter dem Strich gehört eine grundlegende Reform auf die Agenda der ersten 100 Tage: XXL-Bundestag stoppen!“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp: Rückkehr in die Gewinnzone trotz Sanierungsdruck
09.12.2025

Thyssenkrupp meldet wieder Gewinn, doch der Preis dafür ist hoch. Der Konzern kämpft mit sinkender Nachfrage, Sanierungsrückstellungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Butterpreis im Sturzflug: Milchbauern schlagen Alarm – "wirtschaftliches Desaster"
09.12.2025

Der Butterpreis rutscht auf 99 Cent je 250 Gramm und jubelnde Kunden treffen auf alarmierte Milchbauern. Hinter dem Preisschub steckt der...

DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...